Germany
July 28, 2016
Der Rapsdrusch ist vielerorts schon sehr weit fortgeschritten oder bereits abgeschlossen. In sehr schneller Folge steht nun die Bodenbearbeitung und die Vorbereitung der abgeernteten Flächen für die Folgekulturen an.
Doch im Boden können unerkannte Gefahren in Form von Sklerotien (Dauerorgan des Pilzes Sklerotinia sclerotiorum) lauern. Über viele Jahre wurde bundesweit das Problem eines Sklerotinia-Befalls im Raps und damit der einhergehende Ernteverlust unterschätzt. In diesem Jahr zeigt sich, dass dies ein Fehler war. Die durch Sklerotinia sclerotiorum befallenen Rapsbestände zeigten das typische Schadbild der bleichen, weißlichen Stängel. Die Versorgung der Triebe und Schoten oberhalb der Befallsstelle wurden gelb, notreif und starben vorzeitig ab. Ertragsausfälle wegen einer frühzeitigen Schotenöffnung waren nicht selten die Folge.
Doch damit nicht genug. Im Stängel und in den Schoten bilden sich die Dauerorgane (Sklerotien) des Pilzes. Diese landen beim Drusch auf dem Acker und können dort 7-10 Jahre lebensfähig überdauern und neue Infektionen in Sklerotinia-empfindlichen Kulturen setzen. Zum Zeitpunkt der Ernte sind alle Maßnahmen für die aktuelle Rapskultur zu spät, doch mit Beginn der Stoppelbearbeitung und der Saatbettbereitung gilt es, zukünftigem Befall vorzubeugen. Eine wirkungsvolle Maßnahme ist der Einsatz von Contans® WG.
Contans® WG ist ein Bayer-Fungizid, das als Wirkstoff den Bodenpilz Coniothyrium minitans enthält. Es handelt sich um ein wasserlösliches Granulat, das mit der Pflanzenschutzspritze direkt auf den Boden oder auf befallene Ernterückstände mit einer Aufwandmenge von 2 kg/ha ausgebracht wird. Anschließend wird mit dem Stoppelsturz (mittels Scheibenegge, Grubber oder Pflug) das Mittel im Boden eingebracht. So lässt sich wirkungsvoll eine neue Bodenverseuchung mit Sklerotien verhindern. Ist eine Applikation direkt nach der Ernte nicht möglich, kann die Ausbringung auch mit der Saatbeetbereitung der Folgekultur erfolgen.
Die in Contans® WG enthaltenen Sporen sind parasitär und befallen die Sklerotien auf den Ernterückständen im Boden. Mit der anschließenden flachen Bodenbearbeitung, idealerweise in einer Tiefe von ca.3 cm, wird Contans® WG weiter verteilt und parasitiert die im Boden befindlichen Sklerotien. Nach der Applikation beginnt die Keimung. Eine feuchte Umgebung ist in dieser Phase besonders wichtig, leichter Regen während der Ausbringung schadet also nicht. Nach der Beendigung des Keimungsprozesses ist der Pilz ausreichend robust, um nachfolgende Trockenheit zu überstehen. Optimale Bodentemperaturen für den Pilz liegen zwischen 15 bis 25 Grad Celsius. Unter diesen Bedingungen vermehrt sich der Pilz, solange er genügend Sklerotien findet. Untersuchungen zufolge ist der Einsatz von Contans® WG bereits bei einem Befall von fünf Prozent wirtschaftlich sinnvoll und schützt die Folgekulturen.
Kombinationsmöglichkeiten und Anwendungseinschränkungen
Eine Kombination mit bestimmten Herbiziden hat keinen negativen Einfluss auf die Wirksamkeit von Contans WG. Ihre Vertriebsberater können Ihnen hier maßgeschneiderte Anwendungsempfehlungen liefern. Die gleichzeitige Applikation mit Thomaskali oder Gülle wird jedoch nicht empfohlen. Zur Gülledüngung sollte ein Abstand von 14 Tagen eingehalten werden. Eine sorgfältige Reinigung der Pflanzenschutzspritze ist besonders wichtig für einen sachgemäßen Einsatz des Fungizids.
So darf Contans WG im Ackerbau eingesetzt werden
- Rapsstoppel: 2 kg/ha in 200 bis 500 l/ha Wasser
- Ernterückstände (z.B. Getreidestoppel): 2 kg / ha in 200 bis 500 l/ha Wasser;
Lieferung und Lagerung
Sie bestellen bei Ihrem Händler vor Ort und wir liefern direkt auf Ihren Hof – schnell und unkompliziert.
Contans® WG ist bei 20°C 2 Wochen, unter 15 °C 3 Wochen, unter 4 °C 12 Monate haltbar.
Aufgrund seiner Vorzüge ist das Fungizid Contans® WG ein wichtiger Baustein zur Sklerotiniabekämpfung im Ackerbau auf konventionellen und ökologisch wirtschaftenden Betrieben.