Hohenheim, Germany
July 23, 2015
Renommierte Agraruniversität in Peking unterzeichnet Abkommen mit Universität Hohenheim / Künftig neues Graduiertenkolleg und Studierendenaustausch
Rektor Stephan Dabbert und Peimin Jiang nach der Unterzeichnung des Vertrages. | Bildquelle: Universität Hohenheim/Eyb
Chinas Top-Adresse für Agrarforscher (Platz 4 im weltweiten Best Global Universities Ranking) will künftig noch stärker mit der deutschen Top-Adresse (Platz 1 in Deutschland, Nummer 7 in der Welt) kooperieren: Eine hochkarätig besetzte Delegation von Vertretern der China Agricultural University (CAU) in Peking unterzeichnete dazu am 22. Juli 2015 mit der Universität Hohenheim zwei Abkommen. Außerdem soll sich ein zukünftiges gemeinsames Verbundprojekt mit der nachhaltigen Nutzung der begrenzten Ressource Phosphat beschäftigen. Hohenheimer Wissenschaftler wurden bereits mehrfach mit der höchsten Auszeichnung Chinas für Ausländer, dem Friendship Award, geehrt.
Gleich zwei internationale Abkommen hat die CAU in Hohenheim unterzeichnet: ein „Memorandum of Understanding“, das die erfolgreiche Kooperation beider Agrar-Spitzenuniversitäten bekräftigt und fortsetzt, und ein „Memorandum of Student Exchange“, das künftig mehr Studierenden beider Länder ermöglichen will, in China bzw. Deutschland zu studieren oder zu promovieren. Um die Bedeutung der Zusammenarbeit zu unterstreichen kam dazu ein hoher Vertreter der CAU, der Chair des University Council, Peimin Jiang, eigens mit Vertretern aus Forschung und Politik an die Universität Hohenheim.
Mit der China Agricultural University ist die Universität Hohenheim bereits seit über 35 Jahren eng verbunden. Zusammen betrieben sie das erste deutsch-chinesische Graduiertenkolleg. Unter dem Titel „Modellierung von Stoffflüssen und Produktionssystemen für eine nachhaltige Ressourcennutzung in intensiven Acker- und Gemüsebausystemen der nordchinesischen Tiefebene“ forschten von 2004 bis 2014 Nachwuchswissenschaftler beider Kulturkreise gemeinsam nach ökonomisch und ökologisch nachhaltigen Produktionsmethoden, die auch langfristig für hohe Erträge sorgen.
Unter der Leitung der Hohenheimer Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Torsten Müller und Prof. Dr. Reiner Doluschitz wird derzeit ein neues gemeinsames Verbundprojekt geplant. Es soll sich mit der nachhaltigen Nutzung der begrenzten Ressource Phosphat in Mais-basierten Anbausystemen beschäftigen soll.
Friendship Award
Im Jahr 2011 bekam Prof. Dr. Doluschitz von der chinesischen Regierung den Friendship Award verliehen. Das ist die höchste Auszeichnung, die die Volksrepublik an Ausländer vergibt. Sie würdigt herausragende Beiträge zum wirtschaftlichen Aufbau und zur sozialen Entwicklung Chinas.
Neben Reiner Doluschitz wurden bereits drei ehemalige Professoren der Universität Hohenheim mit dem Friendship Award geehrt: Prof. Dr. Dr. h.c. Horst Marschner (1929–1996), Altpräsident Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Erwin Reisch sowie der frühere Rektor der Universität, Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Peter Liebig.
Die Zusammenarbeit zwischen der CAU und Hohenheim
Begonnen hat die Kooperation bereits Ende der siebziger Jahre, als Hohenheimer Forscher zur ersten Generation ausländischer Wissenschaftler gehörten, die nach der Kulturrevolution wieder Kontakt mit chinesischen Wissenschaftlern aufnahmen.
Inzwischen besitzt die Universität Hohenheim ein lebendiges Netzwerk chinesischer Forscher. Dazu gehören auch etliche Alumni: Einige davon haben inzwischen eine Professur in Peking. Der Hohenheimer Alumnus Prof. Dr. Bingsheng Ke wurde 2008 zum Präsidenten der China Agricultural University ernannt.