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Europäische Rapsproduktion: Heterogen in Erträgen und Intensitäten


Berlin, Germany
8. Januar 2010

Unter der Schirmherrschaft der UFOP trafen sich in Berlin die europäischen Mitglieder des internationalen Agrarökonomen-Netzwerks agri benchmark, das vom von Thünen-Institut (vTI) in Braunschweig koordiniert wird. In einem zweitägigen Workshop am 16. und 17. Dezember 2009 standen der Produktionskostenvergleich des Winterrapsanbaus 2008 sowie die jeweiligen Produktionssysteme der ausgewählten typischen europäischen Ackerbaubetriebe im Mittelpunkt.

Der Rapsanbau, der in der EU-27 auf eine Fläche von 6,4 Mio. ha und in der Ukraine bis auf 1,4 Mio. ha angestiegen ist, war im zuletzt datenmäßig erfassten Jahr 2008 in den untersuchten europäischen Betrieben von wenigen Ausnahmen abgesehen profitabel. Im gemeinsamen Workshop wurde allerdings deutlich, dass sich die Produktionssysteme in Europa erheblich unterscheiden.

Zunächst unterscheiden sich die Produktionssysteme durch den Klimaraum. So werden in Mittelschweden auf dem erfassten 550-ha-Betrieb, der einen Rapsertrag von 39 dt/ha erzielte, weder Fungizide noch Insektizide eingesetzt. Dagegen waren in Südschweden, Polen, Deutschland und Frankreich Fungizid- und Insektizidmaßnahmen erforderlich. Die Einwinterung des Rapses ist nur in Deutschland und den fortschrittlichen polnischen Betrieben eine Standardmaßnahme. Sehr stark mit Rapsschädlingen haben besonders die französischen Landwirte zu kämpfen. Dort sind in Einzeljahren durchaus mehrere Insektizidmaßnahmen pro Jahr erforderlich. Sehr heterogen stellen sich besonders die osteuropäischen Produktionssysteme dar. Während sich in einigen Betrieben das Produktionsverfahren sehr stark an das bekannte westliche Verfahren annähert, wird in anderen Betrieben aus Kostengründen vor allem bei Fungiziden gespart. Teilweise wird sogar wegen mangelnder Liquidität bzw. der hohen Auswinterungsgefahr die Herbizidmaßnahme auf das Frühjahr verschoben. Die Stickstoffdüngung betrug in den Betrieben zwischen 150 und 220 kg N, wobei festzustellen ist, dass die Düngung wesentlich einheitlicher war als das spätere Ertragsniveau. Während die Grunddüngung mit Phosphor und Kali auf den Hochertragsstandorten nahezu zum Standard gehört, wurde auf einigen osteuropäischen Betrieben – in der Regel ebenfalls aus Liquiditätsgründen - auf diese verzichtet.

Die deutlichsten Kostenunterschiede werden in der Arbeitserledigung sichtbar. Während in Westeuropa Stundenlöhne von 13 bis 16 € zu bezahlen sind, betragen die Lohnkosten in Osteuropa lediglich 2,5 bis 5 € pro Stunde. In Dänemark liegt der Stundenlohn sogar bei 26 €. Die Maschinenausstattung der Betriebe ist sehr unterschiedlich. Vor allem die kleineren Betriebe in Dänemark, Großbritannien, Frankreich und Deutschland neigen – verglichen mit Großbetrieben - zu einer komfortablen Maschinenausstattung.

Die Flächenkosten gehen ebenfalls sehr weit auseinander. Bedingt durch die starke Veredlung werden in Dänemark mit über 500 €/ha die höchsten Pachten gezahlt. Während Frankreich, Großbritannien und Deutschland mit 200 bis 300 €/ha im Mittelfeld liegen, wird in Osteuropa regional nur zwischen 30 und 150 €/ha gezahlt. Besonders günstig sind dabei die Pachten noch in Rumänien, Bulgarien, Tschechien und der Ukraine. Die Flächenprämien bewegen sich zwischen 120 und 190 €/ha in den östlichen Mitgliedstaaten und 250 bis 350 €/ha in den westlichen Mitgliedstaaten. In der Ukraine werden dagegen keine Flächenprämien gezahlt.

Auf der Vermarktungsseite richten sich die regionalen Preise europaweit nach dem Auf und Ab der Warenterminbörse Paris. In Abhängigkeit der Entfernung zu den großen Verarbeitungszentren in der westeuropäischen Küstenregion und den regionalen Wettbewerbsverhältnissen liegt der regionale Preis um 10 bis 50 €/t unter den Börsenkursen in Paris. Die höchsten Preisabschläge müssen in Rumänien, Bulgarien und der Ukraine hingenommen werden.

Der Workshop verdeutlichte die zunehmende Bedeutung des Rapsanbaus in vielen europäischen Ländern. Vor allem in den getreidebetonten Fruchtfolgen ist der Raps die wirtschaftlichste Vorfrucht, wobei er in Südosteuropa mit der Sonnenblume im Wettbewerb steht. Einzelheiten zu dem internationalen Betriebsvergleich, der auch von der UFOP unterstützt wird, sind unter www.agribenchmark.org erhältlich.



More news from: UFOP (Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V.)


Website: http://www.ufop.de

Published: January 8, 2010

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