Beste Gene für blühende Landschaften - Forschungserfolge zur Blühregulation Schwerpunkt bei Jahrestagung der Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung
Bonn, Germany
8. November 2012
Die Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e. V. (GFP) widmete sich auf ihrer Jahrestagung am 8.11.2012 der Regulation des Blühzeitpunktes und ihren Auswirkungen auf die Pflanzenzüchtung. Die genetische Kontrolle, wann und unter welchen Bedingungen Pflanzen blühen, spielt eine zentrale Rolle für die Entwicklung leistungsstärkerer Kulturpflanzen.
Prof. Dr. Christian Jung von der Christian-Albrechts Universität in Kiel berichtete über jüngste Erfolge bei der Erforschung zentraler Gene der Blühregulation. Verbesserte Blühgene können perspektivisch die Leistungsfähigkeit vieler Kulturpflanzen verbessern. „Mit Hilfe der jetzt identifizierten Gene kann es gelingen, wie heute schon Winterraps oder Wintergetreide künftig beispielsweise auch Zuckerrüben schon im Herbst auszusäen und ihre Erträge damit erheblich zu steigern“, erläuterte Jung. Die vorgestellten Untersuchungen werden im Rahmen eines Schwerpunktprogramms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)* in enger Zusammenarbeit mit weiteren hochrangigen Forscherteams im In- und Ausland durchgeführt.
„Die Arbeiten zeigen, dass Grundlagenforscher frühzeitig mit praktischen Pflanzenzüchtern diskutieren müssen, damit die Ergebnisse möglichst schnell in die Sortenentwicklung einfließen“, stellte Dr. Reinhard von Broock, Vorsitzender der GFP, fest. Gerade Deutschland mit besten Böden, seinem gemäßigten Klima und einer hoch entwickelten leistungsfähigen Landwirtschaft kann erhebliche Beiträge zur Lösung der großen globalen Herausforderungen, insbesondere der Welternährung, leisten. Wenn es gelingt, durch Nutzung derartiger innovativer Konzepte zusätzliche Ertragssteigerungen zu realisieren, ergeben sich zusätzlich Möglichkeiten, um beispielsweise auch die nationale Energiewende zu unterstützen.
Von Broock betonte, dass Deutschland innovationsfreundlicher werden müsse, um derartige Erfolge dauerhaft zu realisieren. „Das reicht von entsprechenden Fördermaßnahmen über steuerliche Erleichterungen für die Forschungsausgaben der Unternehmen hin zur Sicherung des geistigen Eigentums in der Pflanzenzüchtung, hier ist vor allem eine praktikable Erhebung der Nachbaulizenzen anzustreben“, sagte er.
*(www.flowercrop.uni-kiel.de)
Über die GFP: Pflanze ist Zukunft
Die Gemeinschaft zur Förderung der privaten deutschen Pflanzenzüchtung e.V. (GFP) ist ein Zusammenschluss von 60 mittelständischen Pflanzenzuchtunternehmen in Deutschland. Die Projekte sind überwiegend Verbundvorhaben zwischen Züchtungsunternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen. Die GFP evaluiert den Forschungsbedarf in der praktischen Pflanzenzüchtung. Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Züchtern werden Projektideen entwickelt, bewertet und anschließend in meist mehrjährigen Forschungsprojekten umgesetzt. Die GFP unterstützt die Durchführung der Projekte monetär und durch Eigenleistungen der Züchter durch Bereitstellung von Pflanzenmaterial, Gewächshaus- und Laborkapazitäten sowie durch die Übernahme von Feldversuchen.
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Website: http://www.uni-kiel.de/ Published: November 8, 2012 |