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Aussaat der kleinen schwarzen Rapskörner –- die Erfolgsgeschichte des Zuchtfortschrittes bei Raps: vom einfachen Lampenöl zum Qualitätslebensmittel


Bonn, Germany
23. August 2012

Kaum ist in diesen Tagen die Getreideernte eingefahren, beginnt auch schon die Aussaat von den wenigen Milligramm leichten Rapskörnern in das feinkrümelig vorbereitete Saatbett. Dass Rapsöl heute das beliebteste Speiseöl in Deutschland ist und Verbraucher von diesem hochwertigen Lebensmittel profitieren, wäre vor 40 Jahren wegen der bitteren und ungenießbaren Öle und Säuren undenkbar gewesen. Vergessen sind die Zeiten von nach Fisch riechenden Hühnereiern nach der Fütterung mit Presskuchen aus Raps. Denn Züchtung hat Raps vom Lieferanten für einfaches Lampenöl über in Kriegszeiten notgedrungen genutztes bitteres Rüböl bis zum Qualitätsspeiseöl weiterentwickelt.

Dabei lassen die kleinen Samenkörner kaum erahnen, wie aufwändig und beschwerlich der Weg der Züchtung zu diesem Erfolgsprodukt war. Erst nach Beginn der Qualitätszüchtung Mitte der 60er Jahre konnte nach und nach die für Mensch und Tiere unverträgliche Erucasäure durch wertvolle Ölsäuren (1974) im Raps ersetzt und der bitter schmeckende Glucosinolatgehalt im Raps auf unter 10 Prozent des Ausgangswertes (00-Raps, 1987) reduziert werden.

Pflanzenzüchtung: Viel Geduld und Handarbeit

Neben verbesserten Inhaltsstoffen müssen Rapspflanzen heute zahlreiche weitere Eigenschaften mit sich bringen. „Wie die Dürre in vielen Regionen dieser Welt aktuell zeigt, müssen Pflanzen den veränderten Klimabedingungen standhalten“, sagt Dr. Carl Stephan Schäfer, Geschäftsführer im Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e. V. (BDP). Je tiefer und gesünder z. B. die Wurzel ist, desto mehr Wasser und Nährstoffe werden erschlossen, und der Rapsbestand kann sowohl Trocken- als auch Hitzephasen besser überstehen. Deswegen führen die Züchter aus Deutschland neben zahlreichen Laboruntersuchungen und Tests in Gewächshäusern Feldversuche in ganz Europa durch, um unter unterschiedlichsten Klimabedingungen zu testen. „Mit der Aussaat beginnt für die Züchter die spannendste Zeit im Jahr“, erläutert Schäfer. Alles, was entsprechend der Zuchtziele gekreuzt wurde, wird nun im Feld geprüft und kontrolliert, ob die Sortenkandidaten den Anforderungen der Umwelt entsprechen. Von der Aussaat der winzigen Rapskörner bis zur Ernte in elf Monaten beobachten die Züchter akribisch das Pflanzenwachstum und vergeben Noten für Blattentwicklung, Stängelwachstum, Winterhärte, Blüte und weitere Prüfkriterien, um nichts dem Zufall zu überlassen. „Am Ende bleiben von den zigtausend im Feld getesteten Sortenkandidaten nach intensiver Selektion nur rund 80 übrig, die pro Jahr zur Wertprüfung angemeldet werden. Nach dreijähriger Prüfung durch eine neutrale staatliche Institution bleiben davon am Ende nur drei bis acht Sorten, die tatsächlich zugelassen werden. Züchtung ist und bleibt eine richtige Sisyphusarbeit“, sagt Schäfer.

Züchter behüten Zuchtprogramme wie einen Schatz

Denn bis eine neue Sorte entwickelt ist, vergehen ca. zehn bis 15 Jahre. Deswegen müssen Züchter auch vorausschauend agieren und schon heute erahnen, welche Anforderungen die Pflanzen morgen erfüllen müssen. Die in Zuchtprogrammen detailliert ausgearbeiteten Kreuzungspläne und die aus den Feldversuchen bekannten Unmengen an Daten über die einzelnen Sortenkandidaten bleiben Betriebsgeheimnis und werden gehütet wie ein Schatz. „Jeder Züchter arbeitet heute intensiv daraufhin, dass sein Zuchtprogramm aufgeht und seine Sortenkandidaten 2025 die Landschaften in Deutschland gelb blühen lassen“, so Schäfer abschließend.
 



More news from: BDP - Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. *


Website: http://www.bdp-online.de

Published: August 23, 2012



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