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Wenn beides geht: effiziente Lebensmittelproduktion und große Artenvielfalt


Germany
June 13, 2022

  • BASF FarmNetzwerk Nachhaltigkeit legt Ergebnisse vor: Vernetzte Biodiversitätsmaßnahmen zeigen Erfolg
  • Produktive Landwirtschaft und Naturschutz sind gleichzeitig möglich

Das BASF FarmNetzwerk Nachhaltigkeit hat seinen diesjährigen Ergebnisbericht veröffentlicht. Danach erreicht die Zahl der nachgewiesenen Wildbienenarten auf einigen Flächen einen Höchststand seit Projektbeginn im Jahr 2013. Auch bei den Vögeln wurden zum Teil mehr Brutpaare von Rote Liste Arten gezählt als in den Vorjahren. An dem BASF FarmNetzwerk Nachhaltigkeit beteiligen sich 56 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland. Sie bewirtschaften über 85.000 Hektar Ackerfläche, auf denen sie verschiedene Biodiversitätsmaßnahmen angelegt haben. Experten aus Natur- und Umweltschutz untersuchten auf 1.200 Hektar die Wirksamkeit der durchgeführten Aufwertungsmaßnahmen zur Verbesserung der Artenvielfalt. Das Ziel der Initiative: eine flächendeckende Steigerung der Biodiversität in intensiv genutzten Agrarlandschaften. „Und es funktioniert“, betont Markus Röser, Leiter Nachhaltigkeit Agricultural Solutions Europa Nord bei BASF. „Die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, dass man sich nicht zwischen Produktivität und Biodiversität entscheiden muss. Mit sinnvollen Maßnahmen an den richtigen Standorten ist beides möglich.“

Allein auf den vier größten Monitoring-Betrieben im FarmNetzwerk Nachhaltigkeit entstanden in den vergangenen Jahren insgesamt knapp 400 Hektar mehrjährige Blühflächen. Das entspricht einer Fläche von mehr als 550 Fußballfeldern. Bei Ackerrand- und Gewässerschutzstreifen kamen allein drei Betriebe zusammen auf insgesamt 232 km. Weitere Biodiversitätsmaßnahmen, die von den Landwirten und Landwirtinnen umgesetzt wurden, waren zum Beispiel Brachen mit Selbstbegrünung, Feldlerchenfenster, Totholzhaufen, Nisthilfen, Kiebitz-Inseln oder Abbruchkanten. Wichtig bei allen Maßnahmen: Es kommt nicht zwangsläufig auf die Flächengröße an. „Selbstverständlich braucht jede Art ein gewisses Areal, um genügend Nahrung zu finden. Sind die Biodiversitätsflächen aber nicht miteinander vernetzt und eine Wildbiene oder ein Vogel findet keinen passenden Nistplatz in der Nähe, nützt auch die größte Nahrungsfläche nichts“, so Röser. „Daher ist zum Schutz der Artenvielfalt nicht nur immer mehr Fläche, sondern ein intelligentes Flächenmanagement zur Vernetzung von Lebens- und Nahrungshabitaten entscheidend.“

Landwirtschaft und Naturschutz in der Balance

Um herauszufinden, ob die Maßnahmen wirkungsvoll sind, untersuchten unabhängige Experten regelmäßig auf verschiedenen Biodiversitätsflächen ausgewählter Betriebe das Vorkommen von Wildbienen, Vögeln sowie Spinnen und Laufkäfern. Dabei zeigte sich, dass im Jahr 2021 auf den zwei Mitgliedsbetrieben in Weißensee und Trebbin jeweils rund 90 verschiedene Wildbienenarten vorkamen und damit mehr Arten als in den Jahren davor. Hinzu kommt, dass davon in Trebbin fast 20 zu den Rote Liste Arten zählen, darunter die Wollfüssige Blattschneiderbiene (Megachile lagopoda). Ihr Fund zählt zu den eindrucksvollsten Ergebnissen, da sie sehr hohe Ansprüche an ihren Lebensraum hat und sehr selten ist. Auch bei den Spinnen und Laufkäfern stellten die Naturschutzexperten sehr gute Ergebnisse fest.Auf dem FarmNetzwerk Betrieb in Quellendorf wurden seit 2014 insgesamt 145 Laufkäferarten und 224 Spinnenarten gefangen - 2021 zählte dazu auch der Dünen Schnellläufer. Er ist in Deutschland stark gefährdet und in Sachsen-Anhalt sogar vom Aussterben bedroht. Steigende Zahlen konnten auch bei den Vögeln verzeichnet werden. So nahm in Trebbin nicht nur die Zahl der Feldlerchen und Goldammern weiter zu, auch der Neuntöter scheint sich dort wieder dauerhaft anzusiedeln. In Weißensee konnte die höchste Anzahl an Brutvogelarten seit Projektbeginn nachgewiesen werden. Von den 57 Arten zählten 5 sogar zu den Rote-Liste Arten wie beispielsweise das Braunkehlchen, der Feldschwirl und das Rebhuhn. Zudem wurde erstmals auch wieder ein Kiebitz-Brutpaar gesichtet.

Aber nicht nur die Fauna wird von den Naturschutzexperten genau beobachtet. Zur Förderung von standorttypischen Ackerwildkräutern wurden Schonstreifen (Ackerrandstreifen) angelegt. Dort wird das Getreide nur dünn ausgesät und auf Düngung sowie auf chemische und mechanische Unkrautbekämpfung verzichtet. In Weißensee wachsen in diesem Bereich 17 Rote Liste Arten, davon sind 5 vom Aussterben bedroht. Zu diesen zählt beispielsweise das Flammen-Adonisröschen, der Krumborstige Mohn oder der Acker-Kohl.

Das BASF FarmNetzwerk Nachhaltigkeit wurde 2013 von dem Unternehmen initiiert. Neben den Betrieben in Deutschland beteiligen sich mittlerweile auch Höfe in Polen, Tschechien und Litauen. Die Betriebe setzen je nach lokalen Gegebenheiten verschiedene Biodiversitätsmaßnahmen auf ihren Ackerflächen um. Dabei werden Sie von Experten der BASF und unabhängigen Wissenschaftlern beraten. Ein wichtiger Erfolgsaspekt ist aber auch der gegenseitige Erfahrungsaustausch unter den Landwirten und Landwirtinnen. Auf ausgewählten Betrieben erfassen externe Experten aus Natur- und Umweltschutz regelmäßig die Artenvielfalt. Die Ergebnisse werden jährlich in einem Bericht dokumentiert. Ziel ist es, zu erfahren, welche Maßnahmen besonders fördernde Effekte auf die Artenvielfalt haben und zugleich leicht umzusetzen sind. So entsteht für Landwirte und Landwirtinnen als Empfehlung eine Checkliste von ökonomisch und ökologisch vorteilhaften und praktikablen Maßnahmen zur Steigerung der Biodiversität. Diese steht allen Interessierten zur Verfügung und hilft bei der eigenen Planung von Biodiversitätsmaßnahmen.

Weitere detaillierte Informationen sind im Ergebnisbericht 2021 des BASF FarmNetzwerkes Nachhaltigkeit im Internet zu finden.

 



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Website: https://agriculture.basf.com/en.html

Published: June 13, 2022


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