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Deutsches Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit genehmigt weitere Freisetzungen von gentechnisch veränderten Pflanzen - Freilandforschung mit gentechnisch veränderten Kartoffeln und Gerste geht weiter

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Berlin, Germany
June 8, 2009

Quelle: bioSicherheit

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat weitere Freisetzungsversuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen genehmigt, die im Rahmen des vom Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) geförderten Programms "Biologische Sicherheitsforschung" beantragt wurden. Die Versuche mit Kartoffeln und Gerste können stattfinden. Nur für die Versuche mit Petunien steht noch eine Genehmigung aus.
 
Versuchsfeld mit gentechnisch veränderten Kartoffeln
 
Pflanzen werden durch Besiedlung mit nützlichen Mykorrhiza-Pilzen vor Krankheiten geschützt: rechts mit, links ohne Mykorrhiza
 
Petunie

Die Freisetzungsversuche finden in der Gemeinde Thulendorf in Mecklenburg-Vorpommern statt. Im Rahmen der Sicherheitsauflagen müssen die Forscher u.a. Mindestabstände zu benachbarten Feldern einhalten und die Versuchsfelder gegen Wildtiere einzäunen.

Kartoffeln zur Produktion von Biopolymeren

Wissenschaftler von der Universität Rostock untersuchen, inwieweit sich Kartoffelpflanzen als sicheres Produktionssystem für Biopolymere eignen. Es werden Kartoffeln freigesetzt, in die ein Gen aus einem Cyanobakterium eingebracht wurde. Dadurch können diese Kartoffeln Cyanophycin bilden, einen Stoff, aus dem der biologisch abbaubare Kunststoff Polyaspartat gewonnen werden kann. Polyaspartat bindet Calcium und kann z.B. in Waschmitteln zur Wasserenthärtung eingesetzt werden. Es kann auch auf Erdölbasis hergestellte Kunststoffe ersetzen.
Die Forschungsprojekte befassen sich u.a. damit, ob die gentechnisch veränderten Kartoffeln unbeabsichtigte veränderte Eigenschaften zeigen: ob sie z.B. weniger frostempfindlich sind und dadurch besser überwintern können oder ob sie anders verrotten. Außerdem sollen mögliche Beeinträchtigungen des Boden-Ökosystems geprüft werden.

Pilzresistente Gerste

Wissenschaftler von der Universität Gießen untersuchen zwei Gerstenlinien, die eine erhöhte Widerstandskraft gegenüber Pilzerkrankungen besitzen. Nachdem die Freisetzungsflächen in Gießen in den letzten Jahren mehrfach zerstört wurden, werden die 2006 begonnenen Versuche ab 2009 in Mecklenburg-Vorpommern fortgesetzt.

In die eine Gerstenlinie wurde ein Gen aus einem Bodenpilz eingebracht, wodurch eine Chitinase gebildet wird. Chitinasen sind Enzyme, die Chitin abbauen, das ein Bestandteil der Zellwände von Pilzen ist. In die andere Linie wurde ein Gen aus einem Bodenbakterium eingeführt, wodurch sie das Enzym Glukanase bildet, das die Verarbeitung der Gerste erleichtert und ebenfalls die Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzen erhöht.

Eines der Forschungsprojekte untersucht, ob durch die in der Gerste gebildeten Enzyme Chitinase und Glukanase auch nützliche Pilze geschädigt werden könnten. Wie viele andere Pflanzen auch, lebt Gerste ein Symbiose mit nützlichen Mykorrhizapilzen , wobei Pflanze und Pilz sich gegenseitig von Nutzen sind. Ein zweites Projekt prüft, ob die Bildung der Enzyme in der Pflanze Auswirkungen auf andere Pflanzeneigenschaften und Inhaltsstoffe hat.

Noch nicht genehmigt: Auskreuzungsversuche mit Petunien

In dem noch nicht genehmigten Versuch mit gentechnisch veränderten Petunien soll die Übertragung von Plastiden -DNA durch Pollen untersucht werden. Neue Forschungsansätze zielen darauf ab, Pflanzen nicht im Zellkern, sondern in den Plastiden gentechnisch zu verändern. Plastiden sind kleine Einheiten in der Pflanzenzelle, die über eigene DNA verfügen. Ihre Erbinformation wird in der Regel nicht über den Pollen weitergegeben. Damit wird eine mögliche Ausbreitung der neu eingebrachten Gene verhindert (biologisches Confinement).

Es ist aber bekannt, dass Plastiden-DNA in sehr seltenen Fällen durch Pollen übertragen werden kann. Diese seltenen Fälle sollen quantifiziert und die genetischen und zellbiologischen Hintergründe hierfür erforscht werden. Als Modellpflanzen dienen dabei Petunien. Es werden Auskreuzungsexperimente durchgeführt, bei denen ein Teil der Pflanzen gentechnisch verändert ist. Die Versuche sollen unter der Federführung der Universität Rostock durchgeführt werden.

 

 

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