Bonn, Germany
April 9, 2009
Die Rapszüchter weisen in einem
aktuellen Informationspapier darauf-hin, dass kleine
Rapssaatkörner über die gleiche Leistungsfähigkeit verfügen wie
große Kör-ner. In einer von der Abteilung Öl- und Eiweißpflanzen
des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP)
veröffentlichten Untersuchung wurde die Leistungsfähigkeit von
Saatgutpartien in Abhängigkeit vom Tausendkorngewicht (TKG)
geprüft.
In verschiedenen Exaktversuchen haben die Züchter die
Ertragsfähigkeit von Partien mit gro-ßem und normalem TKG
untersucht. Der wissenschaftliche Versuchsaufbau bestätigt
Exper-tenaussagen, dass in Abhängigkeit mit dem
Tausendkorngewicht keine signifikanten Abwei-chungen
hinsichtlich der Ertragsfähigkeit gefunden werden. Bei der
Auswertung der Versu-che wurde je nach Anbaujahr festgestellt,
dass die durch die unterschiedlichen TKG beding-ten
differenzierenden Entwicklungsphasen im Laufe der
Vegetationsperiode ausgeglichen werden konnten, ohne dass
Ertragsunterschiede messbar waren.
Die Gründe für die TKG-Schwankungen von 4-10 Gramm erklären die
Züchter mit dem für die Saatgutproduktion von Hybriden
notwendigen Streifenanbau. Dies führe bei kaltem und nassem
Wetter während der Blüte zu einem verminderten Schotenansatz,
den die Pflanzen durch größere Körner in den Schoten
kompensieren. Ein starker Schotensansatz führt dagegen zu dem
bei Liniensorten bekannten TKG von 4-5 Gramm.
Die Züchter weisen daraufhin, dass nicht das TKG, sondern die
Sorteneigenschaften ent-scheidend für den Ernteerfolg sind.
Wichtig ist, dass in der Praxis auf die Aussaat von Partien mit
ähnlich großen Körnern geachtet wird, damit es bei der Aussaat
nicht zu Unter- oder Ü-berdosierung kommt. Sehr niedrige
Saatgutmengen mit TKG’s von 4 bis 5 Gramm können beispielsweise
durch die Wahl eines weiten Reihenabstandes erfolgreich ausgesät
werden.
Die Informationen zur Untersuchung können auf der Seite des BDP
unter www.bdp-online.de
heruntergeladen werden.
Informationspapier:
TKG bei
Hybridrapssaatgut hat keinen Einfluss auf Ertragsfähigkeit
(PDF)
Der Bundesverband Deutscher
Pflanzenzüchter e.V. (BDP) mit Sitz in Bonn und Berlin ist
die berufsständische Vertretung der rund 130 deutschen
Pflanzenzuchtunternehmen und Saatenhändler aus den Bereichen
Landwirt-schaft, Gemüse und Zierpflanzen. Mit einer F&E-Quote
(Forschung & Entwicklung) von 16,9 Prozent gehört die
Pflanzenzüchtung zu den innovativsten Branchen in Deutschland.
Rund 12.000 Beschäftigte finden in ihr einen Arbeitsplatz und
legen mit ihrer Tätigkeit die Basis für eine erfolgreiche
Landwirtschaft und die darauf folgen-den Stufen der
Wertschöpfungskette. |
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