Berlin/Bonn, Germany
July 23, 2007
Der Wirtschaftsverband der Biotechnologie-Branche,
BIO Deutschland e.V.,
und der Bundesverband
Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) haben keinerlei
Verständnis für die am Wochenende erfolgten Verwüstungen von
Feldern mit gentechnisch-verändertem (gv) Mais im Oderbruch. Das
Eigentum anderer zu beschädigen oder andere dazu anzustiften,
ist strafbar. "In Deutschland wird offensichtlich mit zweierlei
Maß gemessen", sagt Viola Bronsema, Geschäftsführerin von BIO
Deutschland, "wenn die Politik auf der einen Seite auf eine
verschärfte Gesetzgebung für Anwender besteht und die
Strafverfolgung für gesetzeswidrige Handlungen von
Technologiegegnern gleichzeitig so wenig abschreckend wirkt"
Der Geschäftsführer des BDP,
Ferdinand Schmitz, ergänzt: "Es muss Schluss sein mit diesen
öffentlichen Aufrufen zu Feldzerstörungen. Die Meinungsfreiheit
gebe diesen Tätern nicht das Recht, Landwirte samt ihrer
Familien derart unter Druck zu setzen und deren Einnahmequelle
zu zerstören. Schließlich gehe es um Produkte, die in ganz
Europa von mehr als 50 Behörden auf ihre Sicherheit hin
überprüft und zugelassen worden sind.
Gleichzeitig werten es Bronsema und Schmitz als hoffnungsvolles
Signal, dass die kriminelle Aktion auch bei der Bevölkerung vor
Ort auf deutliche Ablehnung stößt. Die Menschen erkennen, dass
diese Form der Auseinandersetzung in eine Sackgasse führe. Zumal
die Gentechnikgegner offenbar nicht an ernsthaften und
lösungsorientierten Gesprächen interessiert seien. Das haben
die, nach Bewohnerangaben, ca. 250 Gentechnikgegner auch am
Sonntag im brandenburgischen Altreetz wieder bewiesen. Trotz
einstweiligen Verfügungen gegen einzelne Aktivisten stürmten und
verwüsteten Teilnehmer der Demonstration anliegende
gv-Maisfelder. Das Katz- und Maus-Spiel mit den 500
Einsatzkräften der Polizei gipfelte in 66 Festnahmen und fast
3.000 qm zerstörter Fläche.
Die beiden Geschäftsführer fordern, dass es für innovative
Unternehmer und Landwirte in Deutschland möglich sein muss, ohne
Furcht vor Repressalien marktreife und als sicher getestete
gv-Sorten anzubauen. Nur so könnten sie international
wettbewerbsfähig bleiben und den Standort Deutschland stärken.
Bronsema und Schmitz appellieren daher an die zuständigen
Behörden, mögliche Straftäter konsequent zur Rechenschaft zu
ziehen.
Die
Biotechnologie-Industrie-Organisation Deutschland (BIO
Deutschland), mit mehr als 150 Mitgliedern - Unternehmen,
BioRegionen und Branchen-Dienstleister - und Sitz in Berlin, hat
sich zum Ziel gesetzt, in Deutschland die Entwicklung eines
innovativen Wirtschaftszweiges auf Basis der modernen
Biowissenschaften zu unterstützen und zu fördern. Dr. Peter
Heinrich (Vorstandsvorsitzender der MediGene AG) ist
Vorstandsvorsitzender der BIO Deutschland.
Fördermitglieder der BIO Deutschland sind:
berlinbiotechpark GmbH, CMS Hasche Sigle, DZ Bank AG, EBD Group,
Ernst & Young AG, Hogan & Hartson Raue LLP, KPMG AG, Ray &
Berndtson GmbH, TVM Capital GmbH, UBS Wealth Management AG und
VISCARDI AG.
Der Bundesverband Deutscher
Pflanzenzüchter e.V. (BDP) mit Sitz in Bonn und Berlin ist
die berufsständische Vertretung der rund 130 deutschen
Pflanzenzuchtunternehmen und Saatenhändler aus den Bereichen
Landwirtschaft, Gemüse und Zierpflanzen. Mit einer F&E-Quote
(Forschung & Entwicklung) von 16,9 Prozent gehört die
Pflanzenzüchtung zu den innovativsten Branchen in Deutschland.
Rund 10.000 Beschäftigte finden in ihr einen Arbeitsplatz und
legen mit ihrer Tätigkeit die Basis für eine erfolgreiche
Landwirtschaft und die darauf folgenden Stufen der
Wertschöpfungskette. |
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