Bonn, Germany
September 6, 2006Der
Saatgutwechsel bei Getreide ist bundesweit im Wirtschaftsjahr
2005/2006 stabil geblieben. Im Durchschnitt aller
Hauptgetreidearten liegt der Saatgutwechsel bei aktuell 54
Prozent und damit konstant auf Vorjahresniveau. Im Vergleich zum
Wirtschaftsjahr 2003/2004 ist dies ein Plus von drei Prozent.
Dies ermittelte der Gemeinschaftsfonds Saatgetreide (GFS) in
seinen jüngsten statistischen Erhebungen zum Z-Saatgutabsatz und
auf Basis der aktuellen Zahlen zu den Anbauflächenentwicklungen.
Der Saatgutwechsel kennzeichnet den Anteil der mit
Zertifiziertem Saatgut bestellten Fläche an der gesamten
Getreideanbaufläche. Er wird ermittelt, indem die verkauften
Z-Saatgutmengen der Hauptgetreidearten in Relation zum
Saatgutbedarf gestellt werden. Die Getreideanbaufläche ist zur
Ernte 2006 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 100.000 ha auf 6,35
Mio. ha zurückgegangen. Bei den Getreidearten zeigen sich
allerdings unterschiedliche Tendenzen. Die Anbaufläche von
Wintergetreide liegt mit zirka 5,5 Mio. ha weiterhin auf einem
hohen Niveau. Hingegen ist der Sommergetreideanbau mit 0,84 Mio.
ha so gering wie seit 1990 nicht mehr.
Die Stabilisierung des Saatgutwechsels bei 54 Prozent ist nach
Einschätzung des GFS umso bedeutender, da der Trend der letzten
Jahre hin zu geringeren Aussaatstärken pro Hektar anhält.
Hauptgründe hierfür sind vornehmlich in der neuen präziseren
Sätechnik und modernen pflanzenbaulichen Erkenntnissen zu sehen.
Zudem spielen die Ernte- und Aussaatbedingungen eine Rolle. So
herrschten im vergangenen Herbst ideale Bedingungen für die
Wintergetreideaussaat, bedingt durch eine lang anhaltende
Schönwetterperiode. Zusätzlich wiesen die Saatgutpartien
insgesamt geringere Tausendkorngewichte auf, wodurch geringere
Aussaatstärken weiter begünstigt wurden.
Die aktuelle Höhe des Saatgutwechsels versteht die
Saatgutwirtschaft alles in allem als Ansporn, um weitere
Anstrengungen zu unternehmen, den Einsatz von Z-Saatgut für die
Landwirte noch interessanter und attraktiver zu gestalten. |