Bonn, Germany
November 24, 2006
Die
KWS SAAT AG, international erfolgreiches
Züchtungsunternehmen aus Deutschland, wird ab 2007 gemeinsam mit
der Universität Hohenheim die „F.W. Schnell Stiftungsprofessur
für Nutzpflanzen-biodiversität und Züchtungsinformatik“
einrichten. „Dieser, in Europa einmalige Studiengang erhöht die
Attraktivität des Forschungsstandortes Hohenheim“, begrüßt der
Vorsitzende des
Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP), Dr.
Kartz von Kameke die Entscheidung. Die KWS SAAT AG leiste in
ihrem 150. Jubiläumsjahr einen wichtigen Beitrag dazu, „dass wir
in diesem Land auch zukünftig über eine international
wettbewerbsfähige Talentschmiede für Forschung, Lehre und
Ausbildung auf dem Gebiet der Pflanzenzüchtung verfügen.“
Thematische Schwerpunkte werden die Bereiche „Biodiversität von
Nutzpflanzen“ und „Züchtungsinformatik“ sein. „Gerade die
Züchtungs-informatik wird dafür sorgen, dass die Ergebnisse der
Genomforschung zukünftig noch schneller als bisher in die
praktische Züchtungsarbeit umgesetzt werden können“, so von
Kameke.
Die Stiftungsprofessur trägt den Namen von Professor Dr. Dr.
h.c. Friedrich Wilhelm Schnell. Der heute 93jährige verhalf mit
der von ihm entwickelten Maissorte „Velox“ (lat. = schnell) 1965
der deutschen Mais-Hybridzüchtung zum Durchbruch. Zudem schuf er
als erster eine logisch fundierte Basis für die Einordnung aller
Züchtungskategorien (Linien-, Populations-, Hybrid- und
Klonsorten). Außerdem erarbeitete Schnell mehrere
quantitativ-genetische Modelle zu einem besseren Verständnis der
„Heterosis“ (= Mehrleistung der Nachkommen, die über den
Mittelwert der Eltern hinausgeht).
Die Stiftungsprofessur, so von Kameke, ehre aber nicht nur
Professor Schnell, sie sei auch Ausdruck der Wertschätzung
wissenschaftlicher Forschung in Deutschland insgesamt. „Gerade
angesichts der geplanten Kürzungen in der Ressortforschung des
Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz und der einschneidenden Empfehlungen des
Wissenschafts-rates ist es ein eindrucksvolles Signal zur
rechten Zeit. Es erinnert daran, wie sehr unsere Branche - und
damit die gesamte Wertschöpfungskette - wissenschaftliche
Leistungen benötigt“, so von Kameke abschließend.
Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP) mit
Sitz in Bonn und Berlin ist die berufsständische Vertretung der
rund 130 deutschen Pflanzen-zuchtunternehmen aus den Bereichen
Landwirtschaft, Gemüse und Zierpflanzen. Mit einer F&E-Quote
(Forschung & Entwicklung) von 16,9 Prozent gehört die
Pflanzenzüchtung zu den innovativsten Branchen in Deutschland.
Rund 10.000 Beschäftigte finden in ihr einen Arbeitsplatz und
legen mit ihrer Tätigkeit die Basis für eine erfolgreiche
Landwirtschaft und die darauf folgenden Stufen der
Wertschöpfungskette.
Siehe auch:
Vielfalt digital: Neuer Forschungszweig spürt genetisches Gold
in Genbanken auf - Mais, Reis oder Getreide: Forscher vermuten
ein schier unerschöpfliches Potential in Wildformen und alten
Landrassen.
KWS SAAT AG und Universität Hohenheim starten heute eine
Stiftungsprofessur, um es zu erforschen |