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Feldzerstörungen sind kein Kavaliersdelikt
Bonn, Germany
June 9, 2006

Einbußen bei Züchtern und Landwirten gehen in die Millionen

Die Zerstörung von Anbauflächen mit gentechnisch veränderten Pflanzen durch militante Gegner der Grünen Gentechnik löst bei Wissenschaftlern und Pflanzenzüchtern helle Aufregung aus. Da die Freilandversuche nach sorgfältiger wissenschaftlicher und behördlicher Prüfung unter den natürlichen und agronomischen Bedingungen im Feld stattfinden, ist ein wirklicher Schutz vor kriminellen Übergriffen gegenüber jedem einzelnen Versuchsfeld kaum möglich. „Wir sind entsetzt, dass die Diskussion über die Grüne Gentechnik in gewaltsame Maßnahmen abzugleiten droht und damit die Basis für einen tatsächlichen gesellschaftlichen Diskurs verloren geht. Gewalt wird von uns abgelehnt, wir werden alle rechtlichen Mittel gegen die Zerstörung und diese kriminellen Machenschaften ausnutzen“, sagt Dr. Ferdinand Schmitz, Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter e.V.

Die Schäden durch die Zerstörung der Versuchsflächen sind beträchtlich. Bei den ausgerissenen und zerstörten Pflanzen handelt es sich keineswegs nur um gewöhnliche Mais- oder Getreidepflanzen, sondern um wertvolles Versuchs- und Züchtungsmaterial, das der Entwicklung neuer Sorten und neuer Technologien dient. Der materielle Schaden allein durch die Zerstörung von Freilandversuchen im Wissenschaftsbereich betrage 250.000 bis 300.000 EUR. Die gesamte Forschungsarbeit, die im Vorfeld des Versuchs geleistet worden und die durch die Zerstörung der Pflanzen gefährdet ist, geht je Versuch in die Millionen-Höhe.

Nicht anders ist es bei der Sortenprüfung. Für die Prüfung neuer Pflanzensorten auf ihre agronomischen und ökologischen Eigenschaften ist das Bundessortenamt zuständig. Bevor neue Pflanzensorten – gentechnisch verändert oder mit klassischen Methoden gezüchtet – auf den Markt gelangen, werden sie über mehrere Jahre unter landwirtschaftlichen Verhältnissen geprüft. Nur die besten Sorten dürfen nach Abschluss der behördlichen Prüfung vermarktet werden. Sollten solche Versuche für die Zulassung von Sorten nicht mehr auswertbar sein, entsteht den Züchtern ein Verlust im mehrstelligen Millionenbereich und ein gesamtes Jahr des Marktzugangs dieser Sortenkandidaten ginge verloren.

Noch größer wird der Schaden im Bereich der Landwirtschaft vermutet. Jährlich wird beispielsweise bei Mais ein Produktivitätsfortschritt von 1,5 dt/ha auf der Grundlage der Verwendung neuer Pflanzensorten erzielt. Wenn Landwirte ein Jahr auf Züchtungsfortschritt verzichten müssen, ist der Schaden auch dort beträchtlich.

Zivilcourage verlangt

„Wir können unsere Innovationen nicht in verschlossenen und abgeriegelten Räumen testen. Wir arbeiten in und mit der Natur und sind dadurch solchen Angriffen schutzlos ausgesetzt“, verdeutlicht Schmitz das Problem. Eine breite Unterstützung des Staates zum bestmöglichen Schutz der Flächen allein reicht nach Auffassung des BDP nicht aus. „Wir wenden uns an das Unrechtsempfinden der Bürger, die wie wir Gewalt gegen Personen und Sachen als Mittel der politischen Auseinandersetzung ablehnen. Wir sind sehr dankbar dafür, dass im Umfeld der Versuche aufmerksame Bürger, wie bei der jüngsten Aktion in Baden-Württemberg, Zivilcourage bewiesen haben und die Polizei über die Aktivitäten der Zerstörer informiert haben. Mit Unterstützung der Öffentlichkeit, der Presse und des Fernsehens sowie der Politik muss den Gegnern klar werden, dass diese Form der Auseinandersetzung nichts bewirken wird“.

Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.  news release

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