Bonn, Germany
July 5, 2006
Zum
Wochenanfang sind erneut zwei Versuchsstandorte mit Mais
zerstört worden. „Offensichtlich sind hier Täter am Werk, die
ebenso berechnend wie gewaltsam die Grundlage jeder
Sortenentwicklung zunichte machen wollen. Sie fügen damit
Züchtern und Landwirten einen enormen Schaden zu, denn sie
verhindern die Entstehung verbesserter Sorten“, stellt der
Geschäftsführer des
Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP), Dr.
Ferdinand Schmitz, alarmiert fest.
In
diesem Jahr sind damit bereits drei Versuchsfelder zerstört
worden. (siehe auch BDP-Presseinformation vom 8. Juni 2006).
Aktuell betroffen sind Mais-Sortimente – aus dem konventionellen
Anbau sowie gentechnisch veränderte - in Ladenburg/
Baden-Württemberg und erneut in Dachwig/ Thüringen. In Ladenburg
haben die Täter den Standort buchstäblich „platt gemacht“, als
sie in der Nacht von Montag auf Dienstag mit Hilfe einer Walze
die komplette Wertprüfung verwüsteten. In Dachwig haben die
Zerstörungen mittlerweile ein Ausmaß erreicht, dass nach Aussage
des ortsansässigen Versuchsleiters die Fortsetzung der Versuche
und damit die 18 Arbeitsplätze gefährdet sind.
Die
zunehmende Anzahl und die Form der Übergriffe bereitet den
Verantwort-lichen Sorge. „Solch gewalttätige Zerstörungen
fremden Eigentums sind sehr bedenklich“, so Schmitz. „Wir
appellieren an das demokratische Grundver-ständnis aller
Beteiligten, einem derart kriminellen Verhalten mit der nötigen
Zivilcourage zu begegnen.“
Das
Bundessortenamt (BSA) und die Sortenförderungsgesellschaft mbH
(SFG), die mit der ordnungsgemäßen Organisation und Durchführung
der Versuche betraut sind, haben mittlerweile Strafanzeige gegen
die noch unbekannten Täter gestellt.
Hintergrundinfo:
Saatgut darf in Deutschland und der EU nur verkauft werden, wenn
es zu einer nach dem Saatgutverkehrsgesetz (SaatG) zugelassenen
Sorte gehört. Im Verfahren der Zulassung wird geprüft, ob sich
die Sorte von allen schon zugelassenen Sorten in ihren
phänotypischen, also äußerlich erkennbaren, Merkmalen
unterscheidet (Registerprüfung) und ob sie leistungsfähiger ist
als bereits zugelassene Sorten (Wertprüfung). |