Bonn, Germany
June 13, 2005
Im Vermittlungsverfahren zwischen Bundestag und
Bundesrat hat sich die zuständige Arbeitsgruppe nicht darauf
verständigen können, die von den CDU/CSU-geführten Bundesländern
mehrheitlich geforderten Änderungen am
einseitigen Gentechnikgesetz von Bundesministerin Künast zu
verhandeln.
„Angesichts der in Aussicht stehenden Auflösung
des Bundestages macht es in der verbleibenden Amtszeit wenig
Sinn, die komplexen Fragen des Gentechnikgesetzes sachgerecht
zwischen Bundesrat und Bundesregierung zu
vermitteln. Deshalb ist ein kompletter Neubeginn zum
Gentechnikgesetz der bessere Weg, die nationale Blockade dieser
Zukunftstechnologie aufzuheben“, sagte Dr. Ferdinand Schmitz,
Geschäftsführer des
Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter e.V. (BDP). Das
Gentechnikgesetz in seiner jetzigen Form ist innovationshemmend
und hat dazu geführt, dass die Forschung in Deutschland
behindert wird. Auch die Zulassung der Sorten werde mit
politischer Willkür des BMVEL durch Anweisungen an an sich
selbstständige Bundesoberbehörden untersagt. Die Intervention
gegenüber dem Bundessortenamt passe völlig in die Linie
politischer Einseitigkeit, selbst wenn Recht und Gesetz anderes
zuließen, so Dr. Schmitz weiter.
Während beispielsweise in den Niederlanden
pragmatische Wege zum Umgang mit Grüner Gentechnik gefunden
worden wären, werde deutschen Landwirten der Zugang zu dieser
Technolo gie durch einseitige Haftungsregelungen entzogen. „Der
gesamten Agrar- und Ernährungswirtschaft mit immerhin 4,5
Millionen Arbeitsplätzen in Deutschland wird damit eine
Technologie vorenthalten, die sie im internationalen Wettbewerb
dringend benötigt. Wir müssen dringend zurück zu einer
sachorientierten Diskussion, statt Gesetze nach ideologischen
Gesichtspunkten zu gestalten“, sagte Dr. Schmitz. |