Hannover, Germany
November 14, 2006
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Winterrapsfläche gesamt
UFOP-Prognose zur Ernte 2007 |
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Winterrapsfläche mit
Energiepflanzenprämie
(Verträge - abgeschlossn oder
beabsichtigt)
UFOP-Prognose zur Ernte 2007 |
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Winterraps auf Stilllegugsflächen
UFOP-Prognose zur Ernte 2007 |
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Raps
als nachwachsender Rohstoff und
Energiepflanze
(Vertragsanbau für deutsche
Unternehmen) |
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Quelle:
http://www.ufop.de/2160.php
Bereits seit
mehreren Jahren präsentiert die
Union zur Förderung von
Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) Anfang November
eine Prognose der Anbaufläche von Winterraps zur
Ernte des darauf folgenden Jahres. Im Rahmen dieser
Studie sind im Oktober 2006 bundesweit 2.130
Landwirte befragt worden.
Dieser Service der
UFOP erlaubt frühzeitig eine sehr exakte Schätzung
der Winterrapsanbaufläche des folgenden Erntejahres
sowohl auf Bundesebene als auch für die einzelnen
Bundesländer. Die UFOP-Rapsflächen-Studie ist von
allen Marktpartnern der Agrar- und
Ernährungswirtschaft anerkannt und wird für
Markteinschätzung, Kalkulation und als Grundlage für
Investitionen genutzt.
Auch zur Ernte 2007
hat der Winterrapsanbau – ausgehend von dem bereits
sehr hohen Niveau der letzten Jahre – bei den
deutschen Landwirten weiterhin an Wertschätzung
gewonnen. Gründe dafür sind vor allem die
interessanten Marktperspektiven und der hohe
Fruchtfolgewert, die Möglichkeit zum Entzerren von
Arbeitsspitzen sowie eine Vereinfachung von
pfluglosen Anbausystemen.
Auf Grundlage der
aktuellen Befragung schätzt das von der UFOP
beauftragte Marktforschungsinstitut Produkt + Markt
die Winterrapsanbaufläche zur Ernte 2007 auf
1.495.060 ha. Es ergibt sich gegenüber der Ernte
2006 eine Ausdehnung der Anbaufläche für Winterraps
von bundesweit 6,5 % oder 91.760 ha. Damit wird in
Deutschland zur Ernte 2007 soviel Winterraps
angebaut wie nie zu vor!
Die deutliche
Flächenausdehnung beim Winterraps zur Ernte 2007 war
in dieser Dimension nicht zweifelsfrei zu erwarten,
da es in einigen Teilen Deutschlands zu einer
verzögerten Weizenernte aufgrund der schlechten
Witterung im August gekommen ist und in der Folge
spätere Aussaattermine für Raps zu verzeichnen
waren. Allerdings hat die Verfügbarkeit von
leistungsfähigen, spätsaatverträglichen
Winterrapssorten die höhere Flexibilität beim
Aussaattermin unterstützt.
Bei Betrachtung der
Regionen ist in allen Bundesländern ein Anstieg beim
Winterrapsanbau festzustellen. Zweistellige
Zuwachsraten finden sich in Sachsen-Anhalt mit 11,1
% (17.660 ha) und in Rheinland-Pfalz/Saarland mit
10,0 % (3.950 ha). Eine deutliche Ausdehnung der
Rapsanbaufläche ist auch in Niedersachen mit 9,5 %
(12.246 ha), in Mecklenburg-Vorpommern mit 5,1 %
(12.148 ha) und in Bayern mit 6,6 % (10.732 ha) zu
verzeichnen. Weitere Rapsanbaugebiete weisen einen
bemerkenswerten Anstieg der Anbaufläche mit 5,0 % in
Brandenburg, mit 7,3 % in Sachsen, mit 4,8 % in
Thüringen und mit 7,6 % in Schleswig-Holstein auf.
Die Ausdehnung der
Anbauflächen für Winterraps resultiert aus dem
Anstieg der durchschnittlichen Rapsanbaufläche pro
Betrieb. Die absolute Anzahl der Rapsanbauer hat
sich hingegen nur marginal (-0,2 %) verändert.
Im Ranking der
Bundesländer nach Anbauflächen führt
Mecklenburg-Vorpommern mit ca. 250.000 ha deutlich
vor Bayern und Sachsen-Anhalt mit rund 175.000 ha
Winterrapsanbau. Es folgen Niedersachsen und Sachsen
fast gleich auf mit jeweils etwa 140.000 ha. Dann
kommen Brandenburg mit rund 130.000 ha,
Schleswig-Holstein und Thüringen mit jeweils 120.000
ha. Die Bundesländer Baden-Württemberg,
Nordrhein-Westfalen, Hessen und
Rheinlandpfalz/Saarland folgen mit deutlich unter
100.000 ha Winterrapsanbaufläche.
Die UFOP geht für
einen nachhaltigen Rapsanbau in Deutschland von
einem Flächenpotenzial von bis zu 1,8 Mio. ha aus.
Bezogen auf den aktuellen Anbau ergeben sich
Möglichkeiten zur Flächenausdehnung in größerem
Umfang insbesondere in Baden-Württemberg, Bayern,
Hessen und Nordrhein-Westfalen. Demgegenüber sollten
sich in bereits heute intensiv mit Winterraps
bebauten Regionen wie Mecklenburg-Vorpommern und
Schleswig-Holstein die künftigen Planungen an den
Fruchtfolgegrenzen orientieren.
In der
UFOP-Rapsflächen-Studie wurden sowohl Daten zum
Gesamtanbau erhoben als auch Daten zu den einzelnen
Marktsegmenten. Hierbei handelt es sich um den Anbau
auf der Basisfläche, dem Winterrapsanbau auf der
Stilllegungsfläche und dem Anbau als Energiepflanze.
Betrachtet man die Entwicklung des Rapsanbaus in den
Segmenten, sind diese zur Ernte 2007 deutlich
unterschiedlich zu beurteilen.
Der Anbau von
Winterraps auf Stilllegungsflächen beläuft sich zur
Ernte 2007 auf 304.344 ha, was einem Rückgang von
2,6 % oder 8.031 ha entspricht. Dabei ist eine
deutliche Verringerung dieses Anbaus in fast allen
Bundesländern zu verzeichnen. Lediglich in
Mecklenburg-Vorpommern (9,7%), Brandenburg (3,5 %)
und Nordrhein-Westfalen (0,2 %) wird mehr Raps auf
Stilllegungsflächen angebaut.
Winterrapsanbau als
Energiepflanze ist das kleinste Segment, das sich
zudem regional sehr unterschiedlich entwickelt.
Unter Berücksichtigung der getroffenen
Absichterklärungen könnten bundesweit bis Januar
2007 für rund 172.000 ha Verträge mit Verarbeitern
abgeschlossen werden, was einer unwesentlichen
Ausdehnung dieser Anbaufläche um 0,9 % oder 1.465 ha
entspricht. Die Entwicklung der Energierapsfläche
gestaltet sich regional wie folgt: In
Mecklenburg-Vorpommern (-22 %), Thüringen (-21,8 %)
und Niedersachsen (-13,6 %) sind deutliche Rückgänge
zu verzeichnen. Hingegen weisen Länder wie
Nordrhein-Westfalen (65,0 %) und Baden-Württemberg
(48,6%) erhebliche Wachstumsraten auf, dies
allerdings ausgehend von sehr geringen Flächen zur
Ernte 2006. Drei Viertel des Gesamtanbauumfangs an
Winterraps als Energiepflanze liegen zur Ernte 2007
in den neuen Bundesländern, wobei
Mecklenburg-Vorpommern trotz des hohen prozentualen
Rückgangs mit absolut ca. 40.000 ha die größte
Fläche für Winterraps als Energiepflanze in
Deutschland stellt.
Der große Anteil
von Winterraps als Energiepflanze in den neuen
Bundesländern ist zum einen darauf zurück zu führen,
dass dort die Energiepflanzenprämie von
45 EUR/ha bei rund
90 % der Betriebe bekannt ist. In den alten
Bundesländern hingegen ist die Förderung nur 80 %
der Betriebe geläufig. Darüber hinaus scheint die
administrative Abwicklung dieser Regelung in den
größer strukturierten Betrieben in den neuen
Bundesländern bislang praktikabler zu sein.
Der Anbau von
Non-Food-Winterraps in Deutschland zur Ernte 2007
auf der Stilllegungsfläche und als Energiepflanze
wird somit insgesamt 476.301 ha (- 1,4 %) betragen.
Das insgesamt
größte Segment stellt damit mit 1.018.759 ha der
Anbau auf der verbleibenden Basisfläche dar. Dieser
Anbau wird im Vergleich zum Vorjahr um 10,7 % oder
98.326 ha ausgedehnt. Die Basisfläche verzeichnet
Zuwachsraten in Höhe von 20,1 % in Thüringen, von
16,1 % in Niedersachsen, von 15,2 % in
Schleswig-Holstein und von 15,0 % in Sachsen-Anhalt.
Lediglich in Brandenburg wird sich der Anbau auf der
Basisfläche um 0,5 % unmerklich verringern.