Berlin, Germany
October 6, 2005
Die deutsche Kartoffelernte 2005
wird mit 11,16 Millionen Tonnen um 14,5 Prozent niedriger
ausfallen als im Vorjahr. Dies ergibt die vorläufige amtliche
Ernteschätzung, die im Rahmen der internationalen 54.
Kartoffelherbstbörse vorgestellt wurde. Nach der Rekordernte im
Vorjahr mit 13,04 Millionen Tonnen haben die Bauern die
Anbaufläche eingeschränkt. Witterungsbedingt wurden zudem
verhältnismäßig schlechte Erträge erzielt.
Auch im Vergleich zur vorjährigen
Kampagne erreichen die Kartoffelpreise zurzeit kein zufrieden
stellendes Niveau, betonte
der Deutsche Bauernverband (DBV). Mittelfristig kann sich in
Deutschland ein konkurrenzfähiger Kartoffelanbau nur bei höherem
Erzeugerpreis etablieren.
Der DBV weist darauf hin, dass der
Verbrauch an Speisekartoffeln in den vergangenen fünf Jahren um
20 Prozent zurückgegangen ist. Mit dem Verbrauch an
Veredlungsprodukten wie Pommes Frites oder Chips konnte dieser
Rückgang nicht aufgefangen werden. Alle an der Kette vom Feld
bis zum Ver braucher Beteiligten sind aufgerufen, diesen
Verbrauchsrückgang aufzuhalten. Dies kann vor allem mit
innovativen Produkten und weiterer Qualitätsverbesserung
erreicht werden.
Infolge der schlechten Witterung in diesem Jahr werden im Markt
zurzeit gute Qualitäten gesucht, weshalb bessere Preise
angeboten werden als in der vergangenen Saison. Zusätzlich
bestimmen Meldungen über die sehr knappen Pommeskartoffeln die
Hoffnungen auf bessere Preise. So wurden in Belgien die
Anforderungen für Übergrößen von 50 mm Quadratmaß auf 45 mm
Quadratmaß gesenkt.
Dieser Erzeugerpreisanstieg hat
jedoch wenig Einfluss auf die Verbraucherpreise, wie die
Zentrale Markt- und Preisberichtstelle der Agrarwirtschaft (ZMP)
mitteilte. Der Verbraucher-Preis für den 2,5 kg-Beutel liegt um
5 Cent über dem 1 Euro-Preis des Vorjahres. Biokartoffeln
verzeichnen hingegen sogar einen Preisrückgang auf 1,27 Euro pro
Kilogramm (Vorjahr 1,31 Euro pro Kilogramm). |