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Deutschland: Rekordernte bei Kartoffeln
Berlin, Germany
October 8, 2004

Nach den ersten amtlichen Schätzzahlen des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft (BMVEL) liegt die Kartoffelernte 2004 mit über 12 Millionen Tonnen Gesamterntemenge in Rekordhöhe – 27 Prozent über dem mageren Vorjahr und 10 Prozent über dem Fünfjahresmittel. Genauso wie im letzten Jahr der trockene Sommer große Ertragseinbußen bescherte, ist in diesem Jahr die jüngste wechselhafte Witterung verantwortlich für die guten Ergebnisse in Menge und Qualität. Gleichzeitig ist aber die Marktlage sehr angespannt, „die Preise befinden sich im Keller“, merkte der Deutsche Bauernverband (DBV) an. Da die Preise häufig nicht kostendeckend sind, verschlechtert sich auch die wirtschaftliche Situation zahlreicher Betriebe. Die große Erntemenge in Deutschland lässt sich nicht durch die kaum erhöhte Anbaufläche erklären. Einzig in Nordrhein-Westfalen hat der Kartoffelanbau relevant zugenommen und liegt rund 10 Prozent über dem Vorjahresniveau und dem Mittel der letzten fünf Jahre. Vor allem die mittelfrühen und späten Sorten haben von der Witterung profitiert und auf leichten Böden bis zu 50 Prozent höhere Hektarerträge als im Vorjahr ermöglicht.

Durch diese großen Mengen werden am Markt nur unbefriedigende Preise erzielt. Schlechtere Sortierungen oder Ware mit leichten Mängeln können kaum noch vermarktet werden. Die im Inland in diesem Jahr schon sehr früh einsetzenden Einkellerungsaktionen der Handelsketten hätten für einen deutlichen Absatzschub gesorgt. Darüber hinaus führte die kühle Witterung im Sommer zu einem höheren Konsum als im letzten Jahr.

Auch die Situation im Ausland könnte die Lage ein wenig entspannen: Nach den Analysen der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) ist die Anbaufläche in Europa zurückgegangen, wodurch gerade in Südeuropa im Verlauf der nächsten Monate ein Importbedarf entstehen kann. In Russland gab es durch starke Niederschläge Ertragsausfälle, so dass auch hier wahrscheinlich Speisekartoffeln benötigt werden. Außerdem verhinderten in Amerika kalte Witterung und Trockenheit ein geregeltes Wachstum der Kartoffeln, so dass der „Pommesrohstoff“ teurer wurde. Diese Faktoren könnten Auswirkungen auf den bedeutenden amerikanischen Export in die asiatischen Märkte haben.

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