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Biocracker von Indunorm erschließt Zuckerrübe als Energiepflanze


Duisburg, Germany
1. Dezember 2016

Quelle: Indunorm

  • Zuckerrübenmus ertragreiche Alternative zur Maissilage
  • Zuverlässige Trockenentsteinung zur Biogasgewinnung
  • Betreiber gewinnen Unabhängigkeit von Lohnunternehmen

Als vor etwa zehn Jahren das Gros der heute gut 9000 Biogasanlagen in Deutschland gebaut wurde, lagen Mais und Zuckerrübe beim Biogas-Ertrag pro Hektar gleichauf. Durch kluge Züchtung hat sich die Zuckerrübe seitdem trotz ihres niedrigeren Trockenanteils beim Ertrag deutlich gesteigert. Das größte Hindernis besteht damals wie heute in der wirtschaftlichen Abscheidung der Steine, die Zuckerrübenroder bei der Ernte automatisch mit aufnehmen. Zudem stellt sich ein gewisser Mehraufwand beim Zerkleinern der Zuckerrübe auf der Biogasanlage ein. Steine sind Gift für die Zerkleinerungstechnik. Wasserbasierte Verfahren aus der Zuckerindustrie können nicht auf landwirtschaftliche Betriebe und kleine Betreibergesellschaften übertragen werden. Lohnunternehmen wiederum stellen Betreiber vor logistische Probleme, da enorme Rübenmengen nach dem Wasserkontakt zügig weiterverarbeitet werden müssen. Zudem ist dieses kostenintensiv. Weiterhin prüft der Gesetzgeber derzeit kritisch die Entsorgung des Wassers über den Vorfluter.

In dreijähriger Entwicklungsarbeit hat der Duisburger Maschinenbauer Indunorm Bewegungstechnik GmbH als Newcomer in der Branche den Biocracker entwickelt. Das Aggregat inklusiveTrichter für ca. 6 t ermöglicht die bedarfsgerechte Zerkleinerung samt Trockenentsteinung, indem der Biocracker Steine erkennt und auswirft bevor die Zerkleinerungstechnik beschädigt wird. Nach der Prototypenentwicklung ist seit der diesjährigen Ernte die erste Nullserie mit 9 Anlagen deutschlandweit im Regelbetrieb.

Entsteinen und zerkleinern mit einer Anlage

Der Biocracker vereint die zuverlässig Trockenentsteinung und Zerkleinerungsfunktion in einem Aggregat. Dabei drückt eine mit Messern bestückte Welle des Biocrackers einen Stein gegen eine Gegenschneide. Dieses verursacht ein steiles Ansteigen der Stromaufnahme im Motor. Das erkennt die Steuerung des Biocrackers in Millisekunden. Die Steuerung stoppt, fährt die Gegenschneide automatisch zurück und kippt den Stein aus. Im nächsten Schritt fährt die Gegenschneide automatisch wieder zu und der Prozess beginnt von neuem. Der gesamte Vorgang dauert nur wenige Sekunden. Schäden an der Zerkleinerungstechnik werden durch die kurze Ansprechzeit zuverlässig vermieden.

Ist kein Stein im System werden die Rüben durch die messerbestückte Welle durch die Gegenschneide gedrückt und es entstehen Rübenscheiben. Diese bereits zerkleinerten Rübenscheiben werden dann je nach Anforderung der Kunden in kleine Rübenstücke geschnitten oder gemust. Dieses ist abhängig von der Biogasanlage. Biogasanlage mit Stopfschnecken können größere Stücke problemlos verarbeiten. Biogasanlagen mit Anmischtechnik oder Hydrolyse benötigen tendenziell eher kleinere Stücke oder sogar Mus.

Um einen optimalen Gasertrag aus der Zuckerrübe zu generieren, ist es notwendig die Zuckerrübe frisch und bedarfsorientiert zu verfüttern. Dazu startet der Biocracker jeweils zur Fütterungszeit der Biogasanlage parallel mit der Maisfütterung und produziert frisch die notwendige Menge. Bei einer 500 KW Anlage z.B. 350 kg je Stunde über 24 h, somit 8,4 t am Tag.

Da sich Zuckerrüben trocken sechs Monate lagern lassen, füttert ebenso der Geschäftsführer der Indunorm Bewegungstechnik GmbH, Klaus-Dieter Matthes, der auch einen landwirtschaftlichen Betrieb bewirtschaftet und an einer Biogasanlage beteiligt ist, seit Beginn der Ernte im August bis Ende Frühjahr die Biogasanlage bis zu 50 Prozent mit Zuckerrübenmus. Dort ist im Übrigen auch die Idee entstanden einen Biocracker zu entwickeln. Die übrigen sechs Monate greift Matthes auf Maissilage zurück.

Ein weiterer Anwender, Martin Räß, Geschäftsführer Biogasanlagenbetreibergesellschaft Green EnergyVelgast GmbH & Co. KG, Velgast, Mecklenburg-Vorpommern beschreibt den Einsatz des Biocrackers wie folgt: „Wir suchten eine Technik mit der wir die Zuckerrübe flexibel für den Tagesbedarf aufbereiten und einbringen können. Mit dem Biocracker können wir die Zuckerrübe ohne Fremddienstleistung von der Feldmiete bis zur Biogasanlage selbst aufbereiten und verarbeiten, derzeit rund 30 Tonnen am Tag. Der Biocracker produziert Zuckerrübenmus. Dieses eignet sich besonders gut für unsere Hydrolysestufe, die wir dem Fermenter vorgeschaltet haben.“

Der Biocracker benötigt lediglich einen Stromanschluss von 380V/16A und ist auch für kleine Betreibergesellschaften und einzelne Landwirte technisch und finanziell darstellbar. Betreiber gewinnen mit dem Biocracker mehr Unabhängigkeit sowohl von Lohndienstleistern auch von der Energiepflanze Mais. Durch den Biocracker ist der Zuckerrübeneinsatz ohne nennenswerten Mehraufwand auf der Anlage zu bewerkstelligen und hebt weitere Einsparpotentiale in der Biogasanlage.

Der Biocracker kann ebenso erfolgreich eingesetzt werden auf Milchviehbetrieben. Auch hier nimmt die Aufbereitung der Zuckerrübe stark zu. Einige Anwender nutzen den Biocracker bereits heute sowohl für Ihre Biogasanlage als auch für die Fütterung Ihres Milchviehbestandes.

Mehr Informationen unter: www.indunorm.eu



Published: December 1, 2016


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