Germany
June 15, 2022
Mit dem Inkrafttreten der Anwendungsbestimmung NT699x zum 01.Juni 2022 stiegen in Deutschland die gesetzlichen Anforderungen zur Staubminderung bei Saatgetreideaufbereitern. Moderne Beizmittel, die mit der entsprechenden Anwendungsbestimmung versehen sind, dürfen dann nur noch in zertifizierten und beim Julius Kühn-Institut (JKI) gelisteten „Saatgutbehandlungseinrichtungen mit Qualitätssicherungssystemen zur Staubminderung“ angewendet werden. Der Getreidefonds Z-Saatgut e. V. (GFZS) bietet seit Anfang 2022 mit
QSS-BeiZplus ein neu entwickeltes und JKI-anerkanntes Qualitätssicherungssystem an.
Warum wurde QSS-BeiZplus entwickelt?
„In den letzten Jahren sind die Anforderungen an die Beizmittel und –anlagen stetig gestiegen. Die neuen Anwendungsauflagen, bei denen bestimmte moderne Saatgutbehandlungsmittel nur noch in zertifizierten und beim JKI-gelisteten Beizanlagen angewendet werden dürfen, hat uns dazu veranlasst, das Beizstellenzertifizierungssystem QSS-BeiZplus ins Leben zu rufen.“, erläutert Dr. Dennis Hehnen, Geschäftsführer beim GFZS. Auch Topsorten benötigen für das volle Ausschöpfen des standortbezogenen Ertragsoptimums einen sicheren Schutz, besonders zu Beginn ihrer Entwicklung. Z-Saatgut und ein umfassender Beizschutz gegen die wichtigsten samen- und bodenbürtigen Krankheiten leisten dabei einen Beitrag zur Ertrags- und Qualitätssicherung.
Ein Audit sichert zwei Zertifizierungen
Das Zertifizierungssystem QSS-BeiZplus stellt eine Erweiterung des bisherigen Qualitätssicherungssystems für Z-Saatgut (QSS) dar und steht ausschließlich Aufbereitern von zertifiziertem Saatgut offen. Teilnahmeberechtigt sind alle Beizstellen, die im Durchschnitt über drei Jahre zum überwiegenden Teil zertifiziertes Saatgetreide aufbereiten.
Mit nur einem Audit können die QSS-Basis-Zertifizierung, die QSS-BeiZplus-Zertifizierung sowie die amtliche Beizgerätekontrolle aus einer Hand abgeprüft werden.
„Die ersten Audits sind bereits durchgeführt und weitere Zertifizierungen folgen in den nächsten Monaten.“, so Dr. Hehnen zuversichtlich.
Franz Beutl, stellv. Vorsitzender des GFZS ergänzt: „Das dreistufige QSS-BeiZplus-System ist eine Allround-Lösung für Z-Saatgut produzierende Betriebe. Die aktuellen Anwendungsauflagen führen dazu, dass nur entsprechend zertifizierte Betriebe ihre staubarme Produktion nachweisen und die modernsten Getreidebeizmittel verwenden können.“
„Die Anforderungen an die Aufbereitungsstellen werden in regelmäßigen Audits kontrolliert, sodass wir unserem Anspruch, dem Landwirt die beste Saatqualität bereitzustellen, gerecht werden können.“, fügt Dr. Hehnen abschließend hinzu.