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Region Braunschweig wird Testlabor für smarte Landwirtschaft


Germany
February 17, 2022
 

Das Bild zeigt eine Grafik mit der Überschrift Digitaler Ackerbau mit 5G und Zeichnungen verschiedener 5G-Anwendungen auf dem Acker.


Im Projekt „5G Smart Country“ werden 5G-Anwendungen in der Landwirtschaft erprobt. ©Landwirtschaftskammer Niedersachsen

Das JKI erprobt in einem Verbundprojekt in den Landkreisen Helmstedt und Wolfenbüttel digitale Anwendungen mit dem 5G-Mobilfunkstandard.

(Braunschweig) Große Datenpakete statt großer Äcker – so könnte die Landwirtschaft der Zukunft aussehen. In der Präzisionslandwirtschaft fallen gewaltige Datenmengen an, die schnell zwischen Satelliten, Drohnen, Bodensensoren und Robotern übertragen werden müssen. Für diese digitale Vernetzung braucht es den neuen, schnellen Mobilfunkstandard 5G.

Zusammen mit der TU Braunschweig, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der Landwirtschaftskammer Niedersachsen und weiteren Partnern startet das Julius Kühn-Institut (JKI) das Projekt „5G Smart Country“. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des 5G-Innovationswettbewerbs des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. „Wir wollen die Chancen, die 5G bietet, in der Landwirtschaft nutzen“, sagt Eva-Marie Dillschneider vom JKI-Fachinstitut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz in Braunschweig. Das JKI beschäftigt sich dabei vor allem mit dem Pflanzenbau: Auf den Feldern der Domäne Schickelsheim sollen Roboter Rüben säen und anschließen mechanisch das Unkraut hacken.

„Darüber hinaus werden wir die Flächen datenbasiert in Spots – kleine, homogene Abschnitte – unterteilen, die dann separat voneinander mit Robotern bewirtschaftet werden können“, erklärt Dillschneider. Die Idee des sogenannten Spot Farming: Die Bedingungen auf einem großen Schlag sind keinesfalls überall gleich. Manche Bereiche sind trockener, andere vernässen schnell, auch die Qualität des Bodens variiert. Entsprechend muss auch nicht überall gleich intensiv gedüngt, gegen Pflanzenkrankheiten vorgegangen oder Unkraut bekämpft werden. Diese und weitere Standortfaktoren werden mit Hilfe von Sensorik am Boden, in der Luft und im Weltraum gemessen. Die Analyse dieser gebündelten Faktoren könnte z.B. nahelegen, dass sich der Anbau von Feldfrüchten auf bestimmten Teilflächen gar nicht lohnt. So könnte man dort stattdessen Wiesenkräuter zur Förderung der Artenvielfalt aussäen und trotzdem das Ertragsniveau der Gesamtfläche durch optimierten Pflanzenbau in den anderen Spots halten.

„Die Spots ermöglichen eine präzisere und damit effizientere Bewirtschaftung. Wo der Landwirt üblicherweise das Feld begehen und bonitieren muss, um den Zustand seiner Pflanzen einzuschätzen und daraus seine Maßnahmen abzuleiten, reagieren Drohnen, Roboter und Traktoren in unserem Projekt automatisch und in Echtzeit auf die Daten, die sie erhalten“, erklärt Dillschneider. Um die dafür notwendige schnelle Datenübertragung zu gewährleisten, richtet die Firma Vodafone auf den Versuchsflächen ein 5G-Netz ein, wie es künftig überall in Deutschland zur Verfügung stehen soll.

5G mag zwar nicht an jeder Milchkanne notwendig sein, aber gerade im ländlichen Raum birgt die schnelle Übertragung großer Datenmengen eine Menge Potenzial – etwa für eine nachhaltigere, effizientere und transparentere Land- und Forstwirtschaft.

Zum Projekt
Das Projekt „5G Smart Country“ läuft bis November 2024 und wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit insgesamt 3,9 Millionen Euro gefördert. Unterteilt ist das Vorhaben in die Bereiche „Smart Forestry“ und „Smart Farming“. Im Forstprojekt im Landkreis Wolfenbüttel geht es unter anderem um vernetzte Waldsensorik und Informationen zum Zustand des Waldes nicht nur für Försterinnen und Förster, sondern auch für Bürgerinnen und Bürger.

Das JKI wird im Rahmen des Teilprojekts „Smart Farming“ mit 230.000 Euro gefördert. Weitere Projektpartner sind die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, die Technische Universität Braunschweig, die Universität Oldenburg, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Saatzuchtfirma Strube D&S GmbH, die Rauch Landmaschinenfabrik GmbH und die Domäne Schickelsheim. Die Projektagentur Wolfenbüttel hat im Auftrag des Landkreises Wolfenbüttel die Gesamtkoordination inne.

 



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Website: http://www.jki.bund.de/

Published: February 17, 2022

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