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Gesellschaft für Europäische Züchtungsforschung (EUCARPIA) trifft sich in Leipzig


Germany
September 3, 2024

Die Gesellschaft für Europäische Züchtungsforschung (EUCARPIA) hat Mitte August in Leipzig ihren alle vier Jahre stattfindenden Kongress veranstaltet. Wie die Veranstaltung gelaufen ist und welche Bedeutung sie für ihn hatte, erklärt EUCARPIA-Präsident Andreas Börner, Wissenschaftler am IPK, im Interview.

Wie viele Teilnehmerinnen und Teilnehmern sind nach Leipzig gekommen?

Wir hatten insgesamt 245 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 40 Ländern und von sechs Kontinenten. Vertreten waren neben vielen europäischen Ländern auch die USA, Australien, Südafrika und Südkorea. All das unterstreicht den internationalen Charakter des Kongresses.

Welche Themenschwerpunkte hatten Sie ausgewählt?

Themen in Leipzig waren unter anderen die Bereiche genetische Ressourcen, biotischer und abiotischer Stress, Bioinformatik und Genomik sowie neue Züchtungstechnologien, die wir ja auch am IPK nutzen und die zuletzt ja auch in der öffentlichen Debatte in Deutschland und Europa eine immer größere Rolle gespielt haben. 

Über welche Referentinnen und Referenten haben Sie sich am meisten gefreut?

Zwei möchte ich herausheben. Ich habe mich zum einen sehr über den Vortrag von Vania Azevedo gefreut, die ich bisher noch nicht persönlich kennengelernt hatte. Sie ist eine junge Forscherin und Leiterin der Genbank am „International Potato Center“ in Peru. Zum anderen war schön, dass Hans Braun, langjähriger Leiter des Weizenzuchtprogrammes am „CIMMYT“ in Mexiko, ebenfalls nach Leipzig gekommen ist.

Sie waren zwei der zehn eingeladenen Sprecher, die wir für den Kongress gewinnen konnten. Insgesamt gab es 84 Vorträge, darunter von Eliyeh Ganji, Manuela Nagel, Kerstin Neumann, Inna Lermontova und Matias Schierenbeck vom IPK, und 96 Poster-Präsentationen.

Warum haben Sie sich für Leipzig als Austragungsort entschieden?

Das hat vor allem zwei Gründe: Zum einen wollten wir während des Kongresses auch eine Exkursion ans IPK anbieten, zum anderen ist Leipzig vielen nicht so bekannt wie Hamburg, Berlin oder München. Mit der Wahl wollten wir also auch eine gewisse Neugierde für die Stadt wecken, die ja auch einiges zu bieten hat.

Was haben Sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei der Exkursion ans IPK gezeigt?

Nachdem einem Einführungsvortrag von Prof. Dr. Nils Stein, IPK Direktoriumsmitglied und Leiter der Abteilung Genbank im Hörsaal konnten vier Stationen besucht werden: die Genbank, die Vermehrungskulturen im Feld, die PhänoSpäre sowie die Mikrophänomik Anlage. Von der vorhandenen Infrastruktur am IPK waren die Besucher sehr beeindruckt.

Organisiert haben Sie den Kongress in Leipzig mit Ihrer IPK-Kollegin Ulrike Lohwasser, die als Generalsekretärin ebenfalls mit an der Spitze von EUCARPIA steht. Wie haben Sie sich die Arbeit aufgeteilt und wie hat das funktioniert?

Den Löwenanteil an der praktischen Umsetzung wie etwa Visa-Fragen, Einladungen oder die Organisation der Exkursionen hat Ulrike Lohwasser geleistet, die dabei auch von Franziska Gläser aus dem Personalwesen des IPK unterstützt wurde. Ich habe mich dagegen um die wissenschaftliche Ausrichtung des Kongresses gekümmert, also die Themenschwerpunkte und die Referentinnen und Referenten. Dabei war es natürlich ein großer Vorteil, dass wir uns seit Jahren kennen und alles zentral vom IPK aus in die Hand nehmen konnten. Und vor Ort in Leipzig haben uns dann noch Lisa Schlehuber, Corinna Trautewig und Michael Drzisga unterstützt.

Welche Rückmeldung haben Sie von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern bekommen? Und wie fällt Ihre persönliche Bilanz der fünf Tage in Leipzig aus?

Die Resonanz war außerordentlich positiv. Wir haben zahlreiche würdigende Rückmeldungen erhalten, gerade auch von jungen Leuten, die das erste Mal dabei waren. Diese betrafen sowohl das fachliche Programm aber auch das gesamte kulturelle Umfeld. So fand das Konferenz-Dinner in der Moritzbastei statt, einer von 1551 - 1553 gebauten Wehranlage zur Stadtbefestigung.

Sie gehen nach 40 Jahren am IPK im kommenden Jahr in den Ruhestand. Doch nicht nur das: der Kongress stand auch am Ende Ihrer vierjährigen EUCARPIA-Präsidentschaft. War das für Sie nicht der perfekte Abschluss Ihres Berufslebens als Wissenschaftler?

Ich sehe das eher als einen weiteren Höhepunkt und nicht als einen Abschluss. Und einen Ruhestand wird es auch nicht geben. So werde ich als sogenannter „Past President“ noch weitere vier Jahre im EUCARPIA-Vorstand bleiben. 

Was hatte Ihre Präsidentschaft für das IPK für eine Bedeutung?

Für ein Institut wie das IPK ist das natürlich ein Aushängeschild, zumal Ulrike Lohwasser und ich die ersten Deutschen an der EUCARPIA-Spitze seit Mitte der 1980er Jahre waren. Und bei zahlreichen Tagungen und Workshops sind viele neue Kontakte entstanden, die später zu gemeinsamen Projekten führen können.  

Und wie sieht es mit Ihrer Nachfolge aus? Gibt es schon Kandidatinnen und Kandidaten?

Ja, als neue Präsidentin ist Raffaella Ercolano aus Italien in Leipzig gewählt worden. Sie beschäftigt sich mit der Resistenzforschung zu Tomaten und war als designierte Präsidentin in den vergangenen vier Jahren schon im Vorstand von EUCARPIA. Dazu muss man wissen, dass es bei EUCARPIA an der Spitze ein überlappendes System gibt. Man ist vier Jahre lang designierter, vier Jahre amtierender und dann vier Jahre ehemaliger Präsident.

Mit der Corona-Pandemie und dem Krieg in der Ukraine fielen auch zwei große Krisen in ihre Präsidentschaft. Inwieweit hat das Ihre Handlungsspielräume eingeschränkt?

Das war natürlich alles andere als einfach. Ich hatte mir zu Beginn meiner Präsidentschaft das Ziel gesetzt, die Zahl unserer Mitglieder zu erhöhen, vor allem im Osteuropa. Und wir hatten beispielsweise nach Russland bereits sehr viele Kontakte. Das ließ sich jedoch nach Beginn des Krieges in der Ukraine nicht mehr umsetzen.

Und was Corona betrifft: Alle elf Sektionen von EUCARPIA waren auch in dieser Zeit sehr aktiv und haben in den letzten vier Jahren jeweils mindestens eine große Veranstaltung durchgeführt, auch wenn das anfangs nur online ging. Auch meine Wahl als Präsident im Jahr 2020 erfolgte in einer Online-Abstimmung. Deshalb bin ich schon froh und dankbar, dass wir uns in Leipzig alle wieder persönlich treffen konnten.

 



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    . EUCARPIA - European Association for Research on Plant Breeding
    . IPK Gatersleben - Leibniz Institute of Plant Genetics and Crop Plant Research


Website: http://www.eucarpia.org/

Published: September 3, 2024

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