Hannover, Germany
23. Februar 2001
Presseinformation 14/2001 des Niedersächsischen Umweltministeriums vom 23.02.2001:
Das Gewerbeaufsichtsamt Göttingen hat die Überprüfung der Vorgänge bei der KWS Saat
AG,
die zur unbeabsichtigten Entstehung einer gegen zwei Totalherbizide resistenten Zuckerrübe geführt hatten,
abgeschlossen. Dabei wurde festgestellt, dass die KWS bei der Vermehrung des betroffenen Saatgutes alle
Sicherheitsmaßnahmen, die nach dem Gentechnikgesetz vorgeschrieben sind, sorgfältig erfüllt hat. Aus
züchterischen Gründen werden bei der KWS sogar höhere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen als
vorgeschrieben sind. Umweltminister Wolfgang Jüttner hatte im Landtag am 10. Oktober vergangenen Jahres
eine genaue Untersuchung des Vorfalls angekündigt.
Auf Grund der ausführlichen Dokumentation der Firma konnte die Entstehung der doppel-resistenten Rüben
auf eine unbemerkte Bestäubung von Rüben, die gegen das Totalherbizid Liberty-Link resistent waren, mit
dem Pollen von Rüben, die gegen das Totalherbizid Round-up resistent waren, im Jahr 1997 zurückgeführt
werden. Zu dieser Fremdbestäubung ist es gekommen, obwohl die Rüben in einer Isolierkabine mit
Überdruck standen, deren Zuluft über einen Pollenfilter verfügte, und somit nach dem Stand der Technik
sicher vor Fremdbestäubung geschützt waren. Die dadurch entstandenen doppel-restistenten Rüben
konnten damals nicht erkannt werden, da nur ein geringer Anteil an Verunreinigung vorlag (ca. 0,5 %) und die
doppel-resistenten Rüben im Erscheinungsbild mit den einfach resistenten Rüben identisch sind.
Als Konsequenz aus dem Vorgang hat die KWS ihr bestehendes Qualitätssicherungs-system um neuste
molekularbiologische Methoden erweitert, die auch kleinste Spuren von Verunreinigungen mit Fremdgenen
für die Zukunft detektierbar machen.
Weitere Informationen: Gert Hahne, Tel.: 05561/311-334
Niedersächsischen Umweltministeriums
news release
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