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KWS etabliert neues Qualitätssicherungsprogramm zur Saatgutreinheit
Einbeck, Germany
19.9.2000

KWS hat kürzlich ein weiter entwickeltes Qualitätssicherungsprogramm zur Identifizierung und Minimierung von unerwünschten Einstäubungen und Beimischungen im Saatgut etabliert. Fremde Einstäubungen von Pflanzengenen sind sowohl in konventionellem als auch in gentechnisch verändertem Saatgut unerwünscht, können aber im natürlichen Produktionsprozeß nicht völlig vermieden werden. Für konventionelles Saatgut sieht der Gesetzgeber Toleranzen von bis zu 5 % vor, um die hohen qualitativen Anforderungen an die Saatgutreinheit und damit die Ertragsstabilität einzelner Sorten sicherzustellen. Für Beimischungen von gentechnisch veränderten Samen in konventionellem Saatgut besteht zur Zeit noch keine Höchstgrenze. Pflanzenzüchter orientieren sich indes freiwillig an der in der EU-Lebensmittelkennzeichnungs-Verordnung festgelegten Grenze zur Kennzeichnung von 1 % . 

Das neue KWS-Programm ermöglicht nun eine umfassende Kontrolle der Verkaufsware bis hin zur Überprüfung kleinster Mengen für den Versuchsanbau. Beimischungen können so frühzeitiger erkannt, jedoch nicht völlig vermieden werden. Auch Versuchssaatgut-Lieferungen unterliegen künftig den erweiterten Kontrollen. 

Bei genehmigten Freilandversuchen der Firma Aventis für gentechnisch veränderte KWS-Zuckerrüben, die gegen das Herbizid "Liberty" tolerant sind, waren kürzlich einige Pflanzen aufgefallen, die sowohl gegen Liberty als auch gegen ein weiteres Herbizid (Round up) tolerant sind. Obwohl diese Versuchspflanzen gemäß der gesetzlichen Vorgaben nach Ende des Versuches untergepflügt werden, sie also nicht in die weiterverarbeitenden Kreisläufe gelangen können, sollen unerwünschte Einstäubungen weitestgehend verhindert werden. Allerdings benötigt die Saatgutbranche dringend politische Entscheidungen über Grenzwerte im Saatgut. Auf EU-Ebene werden bis Ende des Jahres Vorschläge zu Schwellenwerten von gentechnischen Beimischungen in konventionellem Saatgut erwartet. 

Company news release
N3006

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