Einbeck, den 13. Juli 1999
In mehr als 130 Jahren Unternehmensgeschichte ist es der
KWS SAAT AG immer wieder gelungen, Maßstäbe im Bereich der landwirtschaftlichen Pflanzenzüchtung zu setzen.
Mit der Eröffnung des Biotechnikums am Hauptsitz in Einbeck verdeutlicht die KWS
SAAT AG erneut, daß Tradition und Offenheit keine Gegensätze bilden, sondern sich in
idealer Weise ergänzen können.
Transparenz in der Forschung bietet das Biotechnikum - kurz BiT - im doppelten Sinne:
Über 50 % des in knapp zwei Jahren für rund 30 Mio. Mark errichteten
Forschungszentrums bestehen aus Glas und ermöglichen somit einen unmittelbaren
Einblick in die tägliche Arbeit der Forscher. Darüber hinaus grenzen direkt an die
gläsernen Labore Kommunikationsräume an, die Gelegenheit zum offenen Dialog
schaffen. Zur EXPO 2000 wird das Biotechnikum Schauplatz des weltweiten
EXPO-Projektes "Forschungs- und Kommunikationszentrum für angewandte Biotechnologie" sein. Durch den Einsatz unterschiedlichster Medien sollen klassische
und moderne Züchtung dargestellt und die Forschung im wörtlichen Sinne begreifbar
werden. Gentechnische Züchtungsmethoden werden nach einhelliger Expertenmeinung
die klassische Züchtung nicht ersetzen, sondern mit ihr kombiniert werden.
Leitmotiv des EXPO-Projektes ist das Motto "Lernen können ohne belehrt zu werden."
Im Internet-Café des Biotechnikums kann man sich mit modernster Informationstechnik
zum Thema Biotechnolgie informieren. Gestaltet wird das Internetcafe durch die
Auszubildenden, deren Mitarbeiteranteil von 10 % das Engagement der KWS SAAT AG
im Ausbildungsbereich veranschaulicht.
Während der Eröffnungsfeier des Biotechnikums am 12.7.99 sicherte Bundesforschungsministerin Edelgard Buhlmahn mit ihrem klaren Bekenntnis zur Bio-
und Gentechnolgie im "grünen" Bereich die volle Unterstützung der Bundesregierung zu:
"Die Biotechnologie ist eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts und die
Bundesregierung hat hier klare Zeichen gesetzt. In diesem Jahr werden die Mittel für
die Projektförderung in der Biotechnologie trotz der angespannten Finanzlage des
Bundeshaushaltes um zehn Prozent erhöht und auch im Jahr 2000 werde ich hier
wieder einen Schwerpunkt setzen."
Die Kunden müssen dabei aber überzeugt sein, daß diese Lebensmittel nicht nur
unbedenklich, sondern besser sein als andere Produkte. "Die Verbraucher vom Nutzen
der Biotechnologie überzeugen - das kann niemand anders als die betroffenen
Unternehmen selbst", so die Ministerin.
Andreas Büchting betonte als Vorstandssprecher der KWS SAAT AG in diesem
Zusammenhang, "daß durch das Biotechnikum nicht nur unser Prinzip der Gläsernen
Forschung zum Ausdruck kommt, sondern wir auch ein klares Votum für den Standort
Deutschland abgeben." Die Bundesrepublik hat in den vergangenen Jahren ihre
Außenseiterrolle in der biotechnologischen Forschung abgelegt und nimmt mittlerweile
eine Spitzenposition in Europa ein. Bei den Neugründungen belegt Deutschland den
europäischen Spitzenplatz und fast jedes fünfte Biotechnologie-Unternehmen Europas
hat seinen Sitz in Deutschland. Trotz dieser beeindruckenden wissenschaftlichen und
ökonomischen Erfolge stehen Teile der Bevölkerung der Gentechnik weiterhin kritisch
gegenüber. "Wir nehmen die Bedenken der Öffentlichkeit ernst", betont Andreas
Büchting, "und wollen uns mit der transparenten Arbeit im Biotechnikum einem
kritischen Dialog stellen."
In der Podiumsdiskussion anläßlich der Biotechnikums-Eröffnung waren sich
Medienvertreter, Politiker, Unternehmer und Wissenschaftler - unter ihnen der
Nobelpreisträger Prof. Dr. Manfred Eigen - darüber einig, daß in der Bevölkerung ein
hoher Bedarf an entsprechender Information über Bio- und Gentechnologie besteht.
Während gentechnisch hergestellte Medikamente allgemeine Akzeptanz finden, ist dies
bei Lebensmitteln noch nicht der Fall. Bundesforschungsministerin Buhlmahn ist der
Ansicht, "daß die Biotechnologie mehr als jeder andere Technologie auf breite
Akzeptanz in der Bevölkerung angewiesen ist." Entscheidende positive Aspekte neuer
Pflanzensorten sollten nach Meinung Buhlmahns stärker der Öffentlichkeit publik
gemacht werden: "Im Jahr 1998 erwirtschafteten amerikanische Farmer mit transgenen
Sorten einen zusätzlichen Gewinn von 315 Mio. $. Dies war nicht nur auf einen
höheren Ertrag zurückzuführen, sondern auch durch den mit dem Anbau dieser Sorten
verbundenen geringeren Einsatz von Chemikalien und reduzierten Maschinenlaufzeiten
möglich. Aber auch bei uns kommen Pflanzenzüchtung und moderne Landwirtschaft",
so die Ministerin weiter, "auf Dauer nicht ohne Genomforschung aus." Neue Sorten die
an spezifische Standortbedingungen angepaßt sind und bestimmte Qualitätskriterien
aufweisen, erfüllen nicht nur Marktkriterien. Ihr Anbau ist kostengünstiger und
gestattet eine nachhaltige und umweltgerechte Bewirtschaftung.
Company news release
N2498 |