Berlin, Germany
July 30, 2009
Der Bedarf an schnelleren und
effektiveren Untersuchungsverfahren steigt
Das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) fördert
gemeinsam mit der britischen Verbraucherschutzbehörde "Food
Standards Agency" seit dem 1. Juni 2009 das zweijährige
Forschungs- und Entwicklungsprojekt "GMOseek". Ziel des Projekts
sind bessere Nachweismöglichkeiten von Anteilen gentechnisch
veränderter Organismen (GVO) in Lebens- und Futtermitteln sowie
Saatgut. An dem Projekt beteiligen sich insgesamt fünf
Forschungs- beziehungsweise Untersuchungslaboratorien aus
Belgien, Deutschland, Slowenien sowie die Gemeinsame
Forschungsstelle der EU-Kommission.
In der EU ist bereits eine Reihe von gentechnisch veränderten
Pflanzen für die Verwendung als Lebensmittel, Futtermittel oder
für den Anbau zugelassen. Aufgrund der zu beobachtenden
steigenden Zahl von Zulassungsanträgen für gentechnisch
veränderte Produkte ist davon auszugehen, dass sich der Bedarf
an schnelleren, effektiveren Untersuchungsverfahren erhöht, die
auch zeit- und kostengünstigere Analysen ermöglichen. Schon
jetzt müssen die für die Untersuchung zuständigen Labors
Nachweisverfahren für mehr als 30 in der EU zugelassene
gentechnisch veränderte Mais-, Soja-, Raps- und Baumwollprodukte
bereithalten.
Eine zusätzliche Herausforderung für die
Überwachungseinrichtungen in Deutschland und in den anderen
EU-Mitgliedstaaten stellt die Nachweismöglichkeit für
gentechnisch veränderte Produkte dar, die in der EU nicht als
Lebensmittel, Futtermittel oder als Saatgut zugelassen sind.
Beispielsweise wurden seit dem Jahr 2006 mehrmals in
Reisprodukten aus den USA und aus China gentechnisch veränderte
Reissorten festgestellt, für die es in der EU keine Zulassung
gibt.
Das Projekt "GMOseek" möchte dem erhöhten Forschungs- und
Entwicklungsbedarf auf diesem Gebiet Rechnung tragen. Ein
wichtiger Lösungsansatz wird insbesondere in der Entwicklung von
neuen Verfahren und Strategien für das Screening auf
gentechnisch veränderte Bestandteile gesehen. Hierdurch soll es
möglich werden, viele Proben gleichzeitig auf mehrere
unterschiedliche Parameter zu untersuchen. Nachweisverfahren für
GVO zielen in der Regel auf den molekularbiologischen Nachweis
der Erbsubstanz (DNA) ab. Die Aktivitäten von "GMOseek"
konzentrieren sich daher auf die Entwicklung und Validierung
neuer Screening-Verfahren, die auf Techniken zur
Vervielfältigung von DNA (PCR, Polymerase-Kettenreaktion) und
der DNA-Hybridisierung (Micro-Array) beruhen und sich neu zu
entwickelnder Bioinformatik- und Datenverarbeitungswerkzeuge
bedienen.
Aus Deutschland ist das Bayerische Landesamt für Gesundheit und
Lebensmittelsicherheit (LGL) maßgeblich an dem Forschungsprojekt
beteiligt und wird in seiner Tätigkeit vom BVL direkt finanziell
gefördert. Die weiteren Projektpartner sind: Centre Wallon de
Recherches Agronomiques (CRA-W), Belgien; Scientific Institute
of Public Health (IPH), Belgien; Own Equity of the Institute for
Agricultural and Fisheries Research (EV ILVO), Belgien; National
Institute of Biology (NIB), Slowenien; und Gemeinsame
Forschungsstelle der Europäischen Kommission, Institut für
Gesundheit und Verbraucherschutz (JRC-IHCP). Die
Forschungspartner hatten sich an einer Ausschreibung im Rahmen
des europäischen Konsortiums SAFEFOODERA beteiligt.
Weitere Informationen:
Projektbeschreibung "GMOseek" |
|