Germany
October 2, 2008
Quelle:
bioSicherheit
http://www.biosicherheit.de/de/aktuell/658.doku.html
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert
von 2008 -2011 erneut zahlreiche Projekte der Biologischen
Sicherheitsforschung. Die Fördersumme umfasst etwa acht
Millionen Euro. In insgesamt 23 Projekten sollen vor allem
Methoden entwickelt werden, die eine Ausbreitung gentechnisch
veränderter Pflanzen verhindern. Ein weiterer Schwerpunkt sind
einmal mehr die Umweltauswirkungen von gentechnisch verändertem
Bt-Mais.
Schwerpunkt: Begrenzung der Ausbreitungsfähigkeit
transgener Pflanzen bei Raps und Mais
Die potenzielle Nutzung transgener Pflanzen mit neuen oder
veränderten Inhaltsstoffen wirft auch neue Fragestellungen für
die biologische Sicherheitsforschung auf. Insbesondere dann,
wenn Pflanzen zur Herstellung funktioneller Lebensmittel oder
für die Produktion industrieller oder pharmazeutischer Stoffe
eingesetzt werden sollen, ist es wichtig, dass sie sich nicht
unkontrolliert verbreiten. Vor diesem Hintergrund werden Systeme
entwickelt und geprüft, die die Ausbreitung gentechnisch
veränderter Pflanzen begrenzen. Dabei geht es um biologische
Ansätze wie die Erzeugung männlicher Sterilität oder alternative
Methoden der Übertragung fremder Gene wie die
Plastidentransformation. Plastiden sind eigenständige kleine
Einheiten im Zellplasma von Pflanzen, die über eigene DNA
verfügen und diese auch in Proteine umsetzen können. Anders als
die DNA im Zellkern, wird die Plastiden-DNA nicht über Pollen
weitergegeben. Werden Plastiden als Träger neuer Gene genutzt,
kann die neue Erbinformation in der Pflanze biologisch
eingeschlossen werden(Confinement).
Ein eigener Schwerpunkt beschäftigt sich mit der Begrenzung der
Ausbreitung von Raps über Durchwuchsraps. Rapssamen können lange
Zeit im Boden überdauern und in den Folgekulturen als
Durchwuchsraps zu einer ungewollten Ausbreitung führen. Über die
Züchtung "gering überdauernder" Rapslinien soll die
Durchwuchsproblematik entschärft werden.
Schwerpunkt: Ökologische Auswirkungen von Bt-Mais
Ein aus acht Projekten bestehender Forschungsverbund beschäftigt
sich mit Umweltauswirkungen von neuartigem Bt-Mais, in den drei
verschiedene Bt‑Gene (stacked genes) übertragen wurden, die den
Mais unempfindlich machen gegenüber seinen beiden wichtigsten
Fraßfeinden Maiszünsler und Maiswurzelbohrer . Die Larven des
Maiszünslers fressen sich durch die Stängel der Maispflanze, die
des Maiswurzelbohrers greifen die Wurzeln an. Während der
Maiszünsler sich in Deutschland bereits seit Jahrzehnten
kontinuierlich von Süden nach Norden ausbreitet, ist der
Wurzelbohrer in Europa ein neuer Schädling, der erstmalig 2007
auch in Süddeutschland auftauchte.
Im Freiland wird überprüft, ob die verschiedenen in den
Bt-Maispflanzen gebildeten Bt‑Toxine sich in ihrer Wirkung
beeinflussen oder verstärken und es so zu negativen ökologischen
Effekten kommt. |
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