Germany
May 13, 2008
Quelle:
SAATEN-UNION News Nr.
51
http://www.saaten-union.de/index.cfm/nav/266/article/4049.html
Das landwirtschaftliche
Unternehmen von Carsten und Willi Beneke im niedersächsischen
Winkelsett war von der ersten Stunde an dabei: Seit Hybridweizen
in Deutschland vertrieben wird, steht diese Kultur auf Benekes
Feldern und wird innerbetrieblich als hochwertiges
Mastschweinefutter verwertet. Warum das so ist und welche
Anbauempfehlungen Carsten Beneke Neueinsteigern geben kann –
praxisnah fragte nach.
Wer hat Sie damals auf Hybridweizen gebracht?
Vor 9 Jahren habe ich in der Fachpresse etwas zu Hybridweizen
gelesen. Es wurde gesagt, dass dieser Weizen gut für die
Standorte geeignet ist, die eigentlich nicht mehr zu der
Kategorie „weizentauglich“ gehören: zu trocken, zu nass oder zu
kalt. Wir haben hier viele so genannte „Heideflächen“, sandige
Standorte mit 25-30 Bodenpunkten, und wir leiden zudem unter
Vorsommertrockenheit. Damals stand auf diesen leichten
Standorten in erster Linie Roggen, der aber zu dieser Zeit ja
völlig unterbewertet wurde. Ich bin dann also gleich mit einigen
dieser „Problemflächen“ in den Hybridweizen eingestiegen.
Neun
Jahre Hybridweizen – jede Menge Erfahrungen! Was hat Sie
überzeugt dabeizubleiben?
Die Erfahrungen waren in der Tat so gut, dass ich dabei
geblieben bin: Ich habe damals mit HYBNOS 1 angefangen – eine
sehr zuverlässige Sorte, die mit allem zurecht kam. Ob trocken
oder staunass, der brachte immer soviel Mehrertrag, dass es sich
lohnte. Danach kam HYBNOS 2B, der auf unseren Standorten aber
keine Verbesserung brachte, daher sind wir zur ersten Sorte
zurückgekommen. Seit vier Jahren haben wir HYBRED im Anbau, weil
der gegenüber den ersten Hybriden doch deutlich höhere Erträge
bringt. HYBRED überzeugt außerdem durch eine gute
Fusariumresistenz – für einen Weizen, der ins Schweinfutter
geht, ist das sehr wichtig. Und standfest ist er auch, so dass
er mit Gülledüngung gut zurecht kommt. Da sieht man schon einen
deutlichen Zuchtfortschritt.
Testen Sie neue Sorten, bevor Sie diese großflächig anbauen?
Ja, wir testen neue Sorten immer auf unserem Testschlag im
Streifenversuch. Da wird nicht nur optisch beurteilt, ob die
Sorte zu uns passt, sondern wir dreschen auch die Streifen aus.
Denn oft ist es ja so, dass die Optik ziemlich täuscht. Das ist
natürlich kein wissenschaftlicher Exaktversuch mit
Wiederholungen, aber ich kenne den Standort genau und weiß
daher, wo man gedanklich noch aufgrund der Bodenunterschiede Zu-
bzw. Abschläge machen muss.
Welche Anbautipps können Sie zu Hybridweizen geben?
Wir drillen den Hybridweizen möglichst früh zwischen dem 15. und
20. September, dann kommt man auch mit 150 Kö/m² aus. Und die
Pflanzen und deren Wurzeln sind gut ausgebildet, wenn es in den
Winter geht. Im Frühjahr profitiert der Hybridweizen dann schon
von Anfang an von seinem ausgebildeten Wurzelsystem. Das hilft
bei Trockenheit, aber genauso bei Nässe, weil die Wurzeln dann
schnell aus den kritischen Zonen herauswachsen und ausreichend
Nährstoffe aufnehmen können.
HYBRED braucht dann eine Stickstoffdüngung, die die Startgabe
betont. Auch wenn die Auswuchsneigung generell gering ist,
sollte HYBRED im Vergleich relativ früh geerntet werden, das
entzerrt dann auch die Arbeitsspitzen. |
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