Germany
May 29, 2008
Quelle:
SAATEN-UNION News Nr.
52
http://www.saaten-union.de/index.cfm/nl/84/contact/603/article/4073.html
„Nie zuvor in den letzten Jahrzehnten war es für die Landwirte
so wirtschaftlich wie heute, sich für die besten Sorten und das
beste Saatgut zu entscheiden.“
Die SAATEN-UNION präsentierte jetzt ihre Züchtungskompetenz in
einem umfangreichen Presse-Exkursionsprogramm mit Besuchen beim
Klimafolgenforschungs-Institut in Potsdam, der Genbank in
Gatersleben, dem SAATEN-UNION Resistenzlabor und der Nordsaat
Saatzucht Gesellschaft.
Weltweit werden jährlich 350 kg Getreide je Mensch produziert,
dazu 50 kg Öl- und Eiweißpflanzen. Genug für eine gesunde
Ernährung – zu wenig für eine steigende Fleischproduktion und
viel zu wenig für Bioenergie. So steigen die Preise für
landwirtschaftliche Rohstoffe und die Diskussion um eine
effiziente Verwendung der Agrarressourcen wird zunehmend
aggressiver. Vor diesem Hintergrund präsentierte die
SAATEN-UNION bei ihrer diesjährigen Presseexkursion ihre
„Zukunftswerkstatt Züchtung“.
Gestiegenes Preisniveau stimuliert biologisch-technischen
Fortschritt
“Wir sehen jetzt den dringend notwendigen Einstieg in eine
fundamentale Neubewertung der Agrarrohstoffe“ argumentierte Sven
Böse, Leiter der Fachberatung SAATEN-UNION. Das steigende
Preisniveau stimuliere jetzt den dringend notwendigen
biologisch-technischen Fortschritt im Agrarsektor, angefangen
bei der Pflanzenzüchtung, so Böse. Ertragsstarke Sorten für den
Klimawandel ließen sich nur mit einem kostspieligen,
europaweiten Prüfnetz entwickeln. Auch natürliche Resistenzen
gegen invasive Schädlinge wie den Maiswurzelbohrer, erforderten
einen höheren Züchtungsaufwand als etwa gentechnische Methoden.
Mit den höheren Erzeugererlösen sieht die SAATEN-UNION das
Investment ihrer Gesellschafterbetriebe in kostspielige,
innovative Sortenentwicklungen gerechtfertigt.
„Nie zuvor in den letzten Jahrzehnten war es für die Landwirte
so wirtschaftlich wie heute, sich für die besten Sorten und das
beste Saatgut zu entscheiden“, bewertete Böse die aktuelle
Situation.
Von der gestiegenen Wertschätzung des Zuchtfortschritts
profitiere europaweit auch die Maiszüchtung der SAATEN-UNION.
Mit der Sorte SUBITO stöße eine äußerst leistungsfähige
Biomasse-Sorte auf große Nachfrage im In- und Ausland. Ein
gelungenes Beispiel für einen klimatoleranten Backweizen sei die
neue „Europasorte“ MULAN, die gegenwärtig in 17 europäischen
Ländern eingeführt werde.
54 Prozent Marktanteil bei Braugerste
Bei Braugerste werde die SAATEN-UNION ihren Marktanteil in
Deutschland zur Ernte 2008 auf 54 Prozent (Annahme
Vermehrungsfläche Sommergerste 15.000 ha) ausdehnen. Die Sorte
MARTHE, die vom Sortengremium des Berliner Programms zur
Verarbeitung in der Mälzerei und Brauerei empfohlen ist, bringt
sichere Erträge und lässt sich bestens vermarkten. So hätten
auch die Vermehrer verstärkt auf MARTHE gesetzt: Zur Aussaat
2008 wurden rund 5.600 ha Vermehrungsfläche angelegt.
Neue Investitionen tätige das Unternehmen gegenwärtig auch im
Bereich Bioenergie. Nach intensiver Forschung und Entwicklung
hinsichtlich geeigneter Sorten für die Bioethanol- und
Biomethanerzeugung stünden jetzt u.a. auch die Strohverwertung
im Fokus der Züchtung.
Biotechnologie zur Entwicklung der Sorten von morgen
“Mit Hilfe „Molekularer Marker“ und deren Kombination mit
Zuchtverfahren auf der Basis doppelhaploider Linien gelingt es
uns neue Genetik zu nutzen und zeitnah Sorten mit spezifisch
verbesserten oder neuen Merkmalen auszustatten“, erläuterte Dr.
Jens Weyen, Geschäftsführer des SAATEN-UNION Resistenzlabors.
Insbesondere im Bereich der Anwendung „Molekularer Marker“ finde
eine rasante technische Entwicklung, auch getrieben durch
Genomsequenzierungsprojekte und technischen Fortschritt in der
Apparatetechnik statt. Die Züchtung von Sorten mit Resistenz
gegen abiotische Stressfaktoren und extreme Klimasituationen
werde heutzutage intensiv mit Markern unterstützt. Da immer mehr
Informationen über die Erbinformationen der verschiedenen
Kulturarten zur Verfügung stehe, könnten sehr spezifische und
exakte Marker entwickelt werden.
Künftig werde es gelten, die Flut an Daten aus der
Biotechnologie mit den Bonituren und Daten aus den
Zuchtprogrammen zu verknüpfen, so Weyen. Gentechnische Verfahren
seien zurzeit für die Märkte in der EU keine Alternative für die
SAATEN-UNION, würden jedoch im Rahmen von Forschungs- und
Entwicklungsprojekten bearbeitet.
Europaweit aufgestellt
Bereits im letzten Wirtschaftsjahr konnten die SAATEN-UNION GmbH
und die RAPOOL-Ring GmbH den Gesamtumsatz um fast 13 Prozent auf
über 155 Mio. € steigern. „Auch im laufenden Wirtschaftsjahr
2007/2008 entwickeln sich die Umsätze positiv“, erläuterte
Marcus Iken, Geschäftsführer der SAATEN-UNION. So konnten die
Getreidesaison mit einem Umsatzzuwachs von 26 Prozent auf über
50 Mio. € abgeschlossen werden. Die Saatmaisumsätze seien,
insbesondere durch positive Umsätze in Osteuropa, um 25 Prozent
gesteigert worden.
In Deutschland werde der Vertrieb mittlerweile von 14
Fachberatern und 22 Beratungslandwirten unterstützt. „So
gelangen die Fach- und Vertriebsinformationen schnell zum
Kunden.“ Als europäisch ausgerichtetes Unternehmen werde die
SAATEN-UNION mittlerweile durch sieben Tochtergesellschaften im
internationalen Geschäft unterstützt. Die Tochtergesellschaft in
Russland wurde im Februar diesen Jahres gegründet.
In der SAATEN-UNION-Gruppe arbeiten europaweit 780
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 70 in der Zentrale in
Isernhagen.
So könne das Unternehmen mit einer europäisch ausgerichteten
Züchtung mit dem jeweiligen Vertriebs-Know-How vor Ort, als
starker Vollsortimenter in Deutschland und Europa auftreten.
„Wir in der SAATEN-UNION legen Wert auf Sorten- und
Artenvielfalt. Zum Beispiel bieten wir beim Weizen: Dinkel,
Wechselweizen, Populationsweizen und als einziges
Züchtungsunternehmen Hybridweizen an. „Kein anderes europäisches
Unternehmen bearbeitet ein so breites Sortiment“, betonte Iken. |
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