Rome, Italy
June 3, 2008
Die Landwirtschaft muss ins
Zentrum der globalen Entwicklungspolitik, erklärte Dr. Gerd
Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im
Bundesministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, am Rande
der heutigen FAO-Konferenz zur Ernährungssicherung in Rom. Eine
zielgerichtete Agrarentwicklungspolitik durch eine neue
Agrarentwicklungsstrategie ist die zentrale Antwort auf die
künftigen Herausforderungen bei der weltweiten
Nahrungsmittelversorgung, so Müller. Er stellte fest, dass die
Landwirtschaft im Rahmen der Entwicklungsmaßnahmen zulange
vernachlässigt wurde.
Der Staatssekretär erläuterte, dass es jetzt darauf ankommt, das
Angebot von Agrarerzeugnissen insbesondere in Entwicklungs- und
Schwellenländern zu erhöhen, was vor allem durch
Produktivitätssteigerungen in der Landwirtschaft und nachhaltige
Nutzung bisher ungenutzter Agrarflächen geschehen müsse. Die
entwicklungspolitischen Maßnahmen müssen daher im Bereich der
Agrar- und Ernährungswirtschaft verstärkt werden, so Müller.
Dabei setze sich Deutschland für alle Agrargüter („food, feed
and fuel“) im internationalen Rahmen für
Nachhaltigkeitsstandards ein. Der Staatssekretär sprach sich
zudem für eine stärkere Entwicklung der bäuerlichen
Landwirtschaft und Hilfe zur Selbsthilfe durch Kooperationen in
der Agrarausbildung und bei technischer Ausrüstung aus.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium sieht für eine globale
Ernährungssicherung durch nachhaltige Landwirtschaft folgende
Schwerpunkte:
1. Förderung der
Produktivität nachhaltiger Landwirtschaft mit
Schwerpunkt in den Entwicklungs- und Schwellenländern,
2. Verankerung der Leitlinien „Recht auf Nahrung“ in
der multilateralen und bilateralen Zusammenarbeit,
3. Verstärkung der Agrarforschung für eine
nachhaltige Produktionssteigerung,
4. Ausbau der Bioenergienutzung auf der Grundlage von
Nachhaltigkeitskriterien,
5. erfolgreicher Abschluss der Doha-Entwicklungsrunde der
WTO.
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