Hohenheim, Germany
December 8, 2008
Die Ukraine, einstmals Kornkammer
Europas, bleibt heute weit hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Ursache sind veraltete Landtechnik und landwirtschaftliche
Verfahren, und selbst dort, wo moderne Technik und
Produktionsmittel zur Verfügung stehen, fehlt es meistens am
Know-how der Beschäftigten. Abhilfe soll nun ein deutsches
agrarwirtschaftliches Bildungszentrum für ukrainische Fach- und
Führungskräfte sowie Auszubildende im Agrarbereich schaffen. Mit
dem Aufbau und der Koordination wurde das Osteuropazentrum der
Universität Hohenheim zusammen mit der DEULA Baden-Württemberg
und der ADT Projekt GmbH beauftragt. Getragen wird die
Initiative von deutschen Unternehmen aus dem Agrarbereich. Das
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (BMELV) unterstützt das Deutsche Agrarzentrum
inhaltlich und finanziell mit knapp 600.000 Euro zunächst einmal
bis Ende 2010.
Management-Know-how und moderne Produktionsmethoden stehen im
Zentrum eines hochwertigen Schulungsprogramms, das derzeit durch
Mitarbeiter des Osteuropazentrums der Universität Hohenheim vor
Ort entwickelt wird. Ergänzt wird das Angebot für Fach- und
Führungskräfte und Auszubildende durch regelmäßige
Informationsveranstaltungen.
Gleichzeitig steht das Zentrum der deutschen Agrar- und
Ernährungswirtschaft als Plattform für Schulungen, Kurse,
Technik-Demonstrationen, Feldtage und Feldversuche zur
Verfügung. Mit Kursen zur Bedienung von modernen Landmaschinen
und Fragen der Pflanzenproduktion wird das Deutsche Agrarzentrum
im Februar 2009 seinen regelmäßigen Betrieb aufnehmen.
Aufbauphase und die laufende Koordination vor Ort werden in den
Händen eines Mitarbeiters des Osteuropazentrums liegen.
Ausschlaggebend für den Auftrag an die Spezialisten der
Universität Hohenheim
waren die langjährigen Erfahrungen in der Koordination und
Durchführung von Bildungsprojekten in der Ukraine und anderen
Ländern Osteuropas sowie der ehemaligen Sowjetunion.
In diesem für die Ukraine bislang einmaligen
Wirtschaftskooperationsprojekt treffen sich die Interessen der
deutschen Wirtschaft, die im Hinblick auf den Absatz ihrer
Produkte an einer modernen landwirtschaftlichen Praxis
interessiert ist, mit denen des BMELV, das seit Jahren mit
eigenen Beratungsprojekten in der Ukraine aktiv ist. Auch das
Landwirtschaftsministerium der Ukraine hat dem Deutschen
Agrarzentrum bereits umfassende Unterstützung zugesagt.
Das neue agrarwirtschaftliche Trainingszentrum liegt im Gebiet
Tscherkassy, 180 km südlich von Kiew. In unmittelbarer Nähe
befindet sich ein landwirtschaftlicher Betrieb, der seit fünf
Jahren von einem bayerischen Landwirt bewirtschaftet wird und
dem Zentrum Flächen für die Durchführung von
Pflanzenbauversuchen und Feldvorführungen zur Verfügung stellt.
Osteuropazentrum der Universität Hohenheim
Das Osteuropazentrum (OEZ) der Universität Hohenheim ist ein
Zentrum für Forschung, Lehre, Weiterbildung und Beratung in und
mit den wissenschaftlichen Einrichtungen der mittel- und
osteuropäischen Länder. Es wurde 1995 als
fakultätsübergreifendes wissenschaftliches Zentrum der
Universität Hohenheim gegründet. Das Zentrum ist verantwortlich
für die Koordinierung und Beratung der interdisziplinären
Aktivitäten der in Hohenheim vertretenen wissenschaftlichen
Fachdisziplinen, insbesondere der Naturwissenschaften, der
Agrarwissenschaften und der Wirtschaftswissenschaften. |
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