Göttingen, Germany
March 2, 2007
Zur Akzeptanz von gentechnisch
verändertem Saatgut in der deutschen Landwirtschaft – Ergebnisse
einer empirischen Studie
Julian Voss, Prof. Dr. Achim Spiller, Prof. Dr. Ulrich
Enneking
Georg August Universität
Göttingen
Einleitung
Die Akzeptanz der grünen
Gentechnik in der Gesellschaft ist ein Themengebiet, welches
seit mehr als einer Dekade intensiv untersucht wird. Bisher
konzentriert sich die Forschung in Deutschland jedoch fast
ausschließlich auf die Verbraucherseite. Es konnte hier
wiederholt ein klares Meinungsbild festgestellt werden:
Verbraucher lehnen „Genfood“ mehrheitlich ab. Die Position der
Landwirtschaft ist dagegen erheblich weniger diskutiert. Dies
ist zum Teil nachvollziehbar, da es bis zum Jahr 2006 in
Deutschland keinen zulässigen Anbau außerhalb des Forschungs-
und Erprobungsbereichs gab. Doch spätestens seit der Zulassung
von Bt-Mais und der Ankündigung von
Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer, das Gentechnik-Gesetz zu
novellieren, hat sich innerhalb der deutschen Landwirtschaft die
Diskussion über die Grüne Gentechnik verschärft. Unbestritten
stehen sich unterschiedlichste Interessen- und Anspruchsgruppen
gegenüber, welche einen zum Teil sehr emotionalen Diskurs über
die Thematik führen. Eine Darstellung der Gemengelage scheint
kaum möglich, eine Lösung ist nicht in Sicht – schon gar nicht
nach dem von Bundesminister Seehofer vorgelegtem Eckpunktepapier
zur Gesetzesnovellierung. In diesem werden wichtige
Problembereiche wie haftungsrechtliche Fragestellungen, die
Definition der guten fachlichen Praxis sowie verbindliche
Angaben für Mindestabstände zwischen Feldern zur Realisierung
der Koexistenz schlichtweg ausgespart. Für die
Gentechnik-Befürworter beinhaltet dieser Entwurf weiterhin zu
viele Barrieren, nach Ansicht der Gentechnik-Gegner trägt
dagegen das Papier eindeutig den Schriftzug der
Saatgutindustrie. Full
paper:
http://www.uni-goettingen.de/de/kat/download/664f04033eb0294e397291012f9de408.pdf/Studie.pdf
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