Berlin, Germany
February 20, 2007
Wissenschaftler des Instituts für landwirtschaftliche Kulturen
der
Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (BAZ)
können jetzt Roggenpflanzen, die weniger empfänglich für
Infektionen mit Sporen des gesundheitsschädlichen
Mutterkornpilzes sind, äußerst genau selektieren. Am Institut
eigens entwickelte molekulare Diagnosemarker erleichtern die
frühzeitige gezielte Suche in großen Beständen. Die Auswahl wird
möglich durch den Vergleich des Roggenerbgutes mit dem
vollständig entschlüsselten Genom der Reispflanze. Das ist ein
wichtiges Ergebnis der ressorteigenen Pflanzenforschung.
Ausgangspunkt der Untersuchungen ist die Beobachtung, dass bei
feuchter, kühler Witterung während der Blühzeit die Dichte an
Pilzsporen wesentlich höher ist als die von Roggenpollen. Da
Roggen als Fremdbefruchter/Windbestäuber stets auf andere
Roggenpflanzen angewiesen ist, wird die Fähigkeit, in dieser
Situation möglichst viel Pollen freizusetzen, zur entscheidenden
Größe. Diese genetisch verankerte Eigenschaft kann mit
leistungsfähigen PCR-Verfahren erfasst werden.
Untersuchungen dieser Art sind als Entscheidungshilfen eine
wichtige Stütze für alle Strategien, die auf Nutzung genetischer
Ressourcen, auf verbesserte Diagnosemethoden sowie auf
Verbreiterung der Basis für die Sortenentwicklung gerichtet
sind. Die Pflanzenforschung im Ressortbereich hat damit
zusätzliche Optionen erschlossen, dem Infektionsdruck
bodenbürtiger Schadpilze entgegenzuwirken, Getreideerträge zu
sichern und die Gefahren durch Mutterkornentwicklung zu
minimieren. |
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