Berlin, Germany
August 9, 2007
Ausbilder des Jahres im
dbk-Interview
„Wir müssen es schaffen, in den
Schulen zu vermitteln, dass die landwirtschaftliche Ausbildung
viele Türen öffnet. Außerdem muss es gelingen, noch mehr
Jugendlichen überhaupt erst einmal einen Eindruck unserer Arbeit
zu geben.“ Dies betonte Heinrich Faatz, dessen
landwirtschaftlicher Betrieb auf dem diesjährigen Bauerntag in
Bamberg als „Ausbildungsbetrieb des Jahres“ ausgezeichnet wurde,
im Interview mit der Deutschen Bauern Korrespondenz (dbk). Auf
seinem Betrieb im oberfränkischen Erlau habe Faatz in den
letzten 30 Jahren 43 Lehrlinge und 13 Praktikanten ausgebildet.
„Natürlich muss man einiges anders machen, als wenn man alleine
wäre“, so Faatz. Zum Beispiel dürfe ein Ausbildungsbetrieb keine
Schwachstellen bei der Arbeitssicherheit haben. Ausbildung könne
man auch nicht auf Heller und Pfennig berechnen. Ausbildung
fordere stets dazu heraus, „sich selbst zu erziehen“ und die
Auszubildenden richtig einzuweisen.
Für guten Nachwuchs müsse die Landwirtschaft aber selbst sorgen,
sagte Faatz weiter. Auch Unterschiede bei den Auszubildenden
habe es schon immer gegeben. Man merke zwar, ob ein
Auszubildender vom Hof komme oder bislang keinen Bezug zu
praktischer Arbeit hatte. Dennoch habe Faatz auch Lehrlinge
ausgebildet, die trotz schlechtem Hauptschulabschluss gute
Praktiker wurden. Wenig Verständnis äußerte Faatz indes für
Betriebe, die nicht ausbilden. Vielmehr ist es nach seiner
Ansicht eine Chance, auszubilden. Die Bauern müssten dabei in
Generationen denken. Dass Landwirte nicht ausbilden, liege
manchmal auch daran, dass sie „alles alleine machen wollen und
nicht abgeben können“. Faatz weiter: „Was hilft es, wenn wir
heute gute Betriebe haben, aber unser Wissen nicht an die weiter
geben, die sie morgen bewirtschaften?“
Heinrich Faatz erhielt die Auszeichnung als Anerkennung für sein
Engagement in der Berufsbildung. Die beim Deutschen Bauerntag
2007 in Bamberg erstmals vorgenommene Ehrung soll künftig in
jedem Jahr auf der DBV-Mitgliederversammlung erfolgen.
Die Deutsche Bauern Korrespondenz dbk ist die Monatsschrift des
Deutschen Bauernverbandes
(DBV). Die dbk analysiert aktuelle und überregionale
agrarpolitische Themen für die ehren- und hauptamtlichen
Mandatsträger des DBV. Die Zeitschrift erscheint monatlich und
kann gegen eine Jahresgebühr von 29 Euro, inklusive sieben
Prozent Mehrwertsteuer, bei
g.reuser@bauernverband.net, Fax. 030-31904-431 abonniert
werden. |
|