Berlin, Germany
September 14, 2006
7.300 Kartoffelprofis, davon über
20 Prozent aus dem Ausland, kamen in Niedersachsen zu den
Europäischen Kartoffeltagen zusammen. Die PotatoEurope feierte
damit eine überaus zufrieden stellende Premiere in Deutschland,
stellte
der Deutsche Bauernverband (DBV) fest. Es fanden fachlich
fundierte, intensive Gespräche bei guter Atmosphäre auf den
Ständen der 181 Aussteller aus 13 Ländern statt. Der DBV und die
Union der Deutschen Kartoffelwirtschaft (UNIKA) präsentierten
sich in einem eigenen offenen Ausstellungszelt als
Kommunikationszentrum. Neben dem allgemeinen fachlichen
Meinungsaustausch standen aktuelle Fragen der Kartoffelzüchtung,
der Technik für die Produktion und Verarbeitung, Fragen des
Managements, des Handels sowie Strategien der Düngung und des
Pflanzenschutzes im Mittelpunkt des Interesses. Die PotatoEurope
fand auf Initiative der UNIKA, mit Unterstützung der CMA und der
K+S Kali GmbH statt. Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft
war mit der Organisation und Du rchführung der Veranstaltung
beauftragt. Die nächste PotatoEurope findet am 5. und 6.
September 2007 in Kain/Tournai (Belgien) statt. In Deutschland
wird sie wieder im Jahr 2010 durchgeführt.
Im Informationszentrum „Kartoffelgenuss 2015“ der Centralen
Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft CMA wurden
Zukunftsthemen rund um die Kartoffel und ihre
Veredelungsprodukte mit Blick auf die Steigerung des
Kartoffelkonsums dargestellt. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf
der Profilierung des Kartoffelimages als modernes
Ernährungsprodukt und auf der Förderung des Dialoges zwischen
allen Partnern der Wertschöpfungskette. Zusatzinformationen
erhielten die Besucher durch die an beiden Tagen stattfindenden
kurzen Diskussionsveranstaltungen in einem Forumszelt auf dem
Gelände. Zahlreiche Besucher nutzten die stündlich wechselnden
aktuellen Themen und diskutierten mit Fachleuten aus Beratung,
Industrie und Wissenschaft.
Die traditionelle Kartoffelherbstbörse war in diesem Jahr an
zwei Tagen in die Potato Europe eingebettet. Die Besucher aus
aller Welt nutzten die Gelegenheit, sich auf dem Forum des
Zentralverbandes des Deutschen Kartoffelhandels (ZVK) über die
Aussichten am Kartoffelmarkt 2006/2007 zu informieren. Christoph
Hambloch von der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle
veranschlagte die Ernte der EU-25 mit 53,7 Millionen Tonnen, 8
Prozent unter Vorjahresniveau. Deutschlandweit dürften in diesem
Jahr rund 9,8 Millionen Tonnen Kartoffeln eingefahren werden,
also 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Hauptursachen der
geringeren Ernte liegen nach Einschätzung Hamblochs in der
Reduzierung der Anbauflächen, aber vor allem auch in der
Hitzewelle im Juli, die den Kartoffelbeständen stark zugesetzt
habe. Wenn die Qualität im Lager gehalten werden könne, würden
in der Vermarktungsperiode trotz des hohen Preisniveaus von
derzeit rund 20 Euro pro Dezitonnen Lageraufschläge zu
realisieren se in, so der Marktexperte. Gut laufende Exporte
nach Polen stützten diesen Trend. Die Anbaufläche hält Hambloch
mit 274.000 Hektar in diesem Jahr nach wie vor für zu hoch.
Preisstabilität sähe er bei einer Anbaufläche von rund 260.000
Hektar. |