Berlin, Germany
October 26, 2006
Koalition reagiert positiv auf
Forderungen der Landwirtschaft
Die Große Koalition hat sich nunmehr auf einen Mindestanteil von
Biokraftstoff an der Gesamtmenge Otto- und Dieselkraftstoff
festgelegt. Im Jahr 2009 wird er 6,25 Prozent betragen bezogen
auf den Energiegehalt statt der ursprünglich vorgesehenen 5,75
Prozent. Im Jahr 2010 wird der Anteil auf 6,75 Prozent steigen,
danach jährlich um weitere 0,25 Prozentpunkte bis im Jahr 2015
der Beimischungsanteil 8 Prozent Biokraftstoffe betragen wird.
Der Deutsche Bauernverband
(DBV) anerkennt, dass sich vor allem Abgeordnete, die sich einer
weitsichtigen Umwelt- und Energiepolitik verpflichtet fühlen,
für eine deutliche Verbesserung des Regierungsentwurfs
eingesetzt haben, wie es der DBV vorgeschlagen hatte. Auf dieser
Basis werde es gelingen, den Aufwärtstrend bei Biokraftstoffen
zu verstetigen, auch wenn nicht alle Fehler des
Energiesteuergesetzes korrigiert werden konnten.
Für Biodiesel eröffnet sich eine deutlich höhere Zumischung als
nach dem Regierungsentwurf. Die Investitionen für den
Ethanolbereich erhalten eine verlässliche Grundlage, obwohl der
DBV höhere Mindestanteile gefordert hatte. Die
Beimischungspflicht von Bio-kraftstoffen für die
Inverkehrbringer von reinen Biokraftstoffen, die so genannte
fiktive Quote, ist nach der Koalitionsvereinbarung, die in
dieser Woche mit Zweiter und Dritter Lesung im Bundestag
verabschiedet werden soll, faktisch abgeschafft worden. Für
Importe pflanzlicher Öle wird es ein Nachhaltigkeitszertifikat
nach sozioökonomischen und öko-logischen Kriterien geben. Bei
der Verwendung tierischer Fette in Kraftstoffen ist es bei der
zeitlichen Begrenzung bis 2012 geblieben. Dies sei bedauerlich,
so der DBV. Doch werde der Bauernverband weiterhin versuchen,
eine Ausweitung der Produktion auf Basis tierischer Fette zu
ermöglichen. |