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Die globale Nutzpflanzenvielfalt muss erhalten werden
Berlin, Germany
October 19, 2006

„Unsere Verantwortung gegenüber den nach uns folgenden Generationen gebietet es, den großen Reichtum und die unermessliche Vielfalt der Nutzpflanzen, wie sie von Generationen von Bauern und Züchtern weltweit über die Jahrhunderte aus Wildpflanzen entwickelt worden sind, als Nutzungspotenzial für weitere züchterische Fortschritte und neuartige Verwendungen von Pflanzen, zu erhalten“, sagte Dr. Gerd Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz heute anlässlich der Unterzeichnung einer Vereinbarung mit dem Globalen Fonds für die Nutzpflanzenvielfalt über einen Beitrag der Bundesrepublik Deutschland zum Stiftungskapital dieser 2004 von der Welternährungsorganisation (FAO) und dem Internationalen Institut für Pflanzengenetische Ressourcen (IPGRI) gegründeten internationalen Organisation in Rom.

Ziel der Stiftung ist es, die Erhaltung der weltweit bisher verfügbaren über sechs Millionen Muster pflanzengenetischer Ressourcen in mehr als 1000 Sammlungen im Rahmen eines rationellen und effizienten Systems dauerhaft sicherzustellen. Zur Zeit besteht noch eine große Intransparenz über das insgesamt verfügbare Material, und viele Sammlungen sind von Verlusten aufgrund unzureichender Ausstattung, fehlender Ressourcen oder von Naturkatastrophen und innerstaatlichen Unruhen oder kriegerischen Auseinandersetzungen bedroht. Ziel ist es auch, die noch im Anbau befindliche traditionelle genetische Vielfalt von Nutzpflanzen in Entwicklungsländern, die verloren zu gehen droht, in Sammlungseinrichtungen zu überführen. Dazu sollen geeignete Projekte durchgeführt werden.

Die Initiative geht zurück auf einen Maßnahmenvorschlag im Rahmen des Globalen Aktionsplans für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung pflanzengenetischer Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft, der bei einer internationalen Konferenz der FAO 1996 in Leipzig verabschiedet worden war. Der Internationale Fonds für die Nutzpflanzenvielfalt ist von den Vertragsstaaten des Internationalen Vertrags über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft bei deren 1.Sitzung im Juni diesen Jahres in Madrid auch als ein wesentliches Element von dessen Finanzierungsstrategie anerkannt worden.

Die Bundesregierung stellt dem Fonds in den Jahren 2006 und 2007 jeweils 1,5 Mio. Euro zur Verfügung und beabsichtigt, in den Folgejahren bis zum Jahre 2010 weitere Mittel bis zu insgesamt 7,5 Mio. Euro bereitzustellen. Dies entspricht den Beiträgen, die andere vergleichbare Länder bereits geleistet haben oder sich bereit erklärt haben, zu leisten.

„Leider haben noch nicht viele Länder eine solche Bereitschaft erkennen lassen, und für die Privatwirtschaft bestehen hier auch Möglichkeiten, sich zu engagieren. Ich rufe deshalb alle anderen Länder, insbesondere auch unsere Partner in der EU, und die Privatwirtschaft auf, unserem Beispiel zu folgen und sich an dieser Zukunftsaufgabe zu beteiligen“, so Müller.

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