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Doppelstrategie bei Biokraftstoffen in Deutschland - Synthetische Biokraftstoffe werden gegenüber Biodiesel steuerlich besser gestellt
Berlin, Germany
October 13, 2006

„Bei Biokraftstoffen muss es ein Doppelstrategie geben: Einerseits sind die Chancen synthetischer Biokraftstoffe auszuloten und zu nutzen, andererseits dürfen wir die erste Biokraftstoffgeneration, also Biodiesel und Bioethanol, nicht vernachlässigen“, so Gert Lindemann, Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, anlässlich des 2. Internationalen Biomass-to-Liquid (BTL)-Kongresses in Berlin. „Um unsere Abhängigkeit vom Erdöl weiter zu verringern und den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu verringern, müssen wir alle sich bietenden Möglichkeiten nutzen.“

Was die erste Biokraftstoffgeneration angehe, sei klar, dass Deutschland zwar beispielsweise beim Rapsanbau zur Biodieselherstellung irgendwann an Grenzen stoße, sich andererseits beim Bioethanol noch erhebliche Möglichkeiten zur Kapazitätsausweitung böten.

Bei den Biokraftstoffen der zweiten Generation gehe es nun um eine klare Perspektive, um Anreize für neue Entwicklungen und Investitionen zu schaffen. Zu diesem Zweck würden nicht nur Demonstrationsprojekte weiter gefördert werden, sondern Biokraftstoffe der zweiten Generation sollen darüber hinaus nicht nur in Reinform, sondern auch in der Beimischung bis 2015 steuerlich begünstigt werden.

Die langfristigen, volkswirtschaftlichen Perspektiven seien viel versprechend; seriöse Schätzungen gingen davon aus, dass allein durch BtL-Kraftstoffe im Jahr 2030 über ein Drittel des deutschen Kraftstoffbedarfs gedeckt werden könne. „Wenn die Europäische Kommission wie angekündigt 2007 die Biokraftstoff-Richtlinie überarbeiten will, tritt die Bundesregierung dafür ein, ab 2015 in allen Mitgliedsstaaten einen Biokraftstoffanteil von mindestens acht Prozent vorzuschreiben. Zudem hat sie die Kommission gebeten, die Marke von 12,5 Prozent für 2020 zu prüfen“, so der Staatssekretär.

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