Berlin, Germany
November 23, 2006
Gesprächsrunde von
Erzeugervertretern analysiert Situation auf dem Markt
Deutsche Qualitätsbraugerste soll auch künftig wesentlich zur
Versorgung heimischer Brauereien mit Rohstoff beitragen. Dies
erklärten Vertreter von Landwirten, Erzeugergemeinschaften und
dem Deutschen
Bauernverband (DBV) anlässlich eines Gespräches zur
aktuellen Situation auf dem Braugerstenmarkt. Die Teilnehmer,
die annähernd alle wichtigen Braugerstenregionen Deutschlands
repräsentierten, berieten eingehend über die Zukunft des
Braugerstenanbaus in Deutschland. Drastisch reduzierte
Anbauflächen und die äußerst schwierigen klimatischen
Verhältnisse in diesem Jahr haben europaweit, aber insbesondere
in Deutschland, zu einer sehr knappen Versorgung der Märkte
geführt. Als Ursache für den Rückgang der Anbauflächen wurden
die unbefriedigenden Preise der Vergangenheit und neue
ackerbauliche Alternativen mit höheren Erlösen pro Hektar
ausgemacht. Trotz der aktuell positiven Preisentwicklung,
zeichnet sich auch für das kommende Jahr keine Stabilisierung
der Anbaufläche ab. Um den A nbau zu festigen, müssten von
Seiten der Verarbeiter frühzeitig deutliche Signale ausgehen,
erklärte der DBV.
Die Erzeugervertreter verwiesen im Rahmen der Gesprächsrunde
auch auf die Abrechnungsmodalitäten, die gemeinsam mit niedrigen
Erlösen die Landwirte zum Ausstieg aus dem Braugerstenanbau
bewogen hätten. In den letzten Jahren hätten sich in manchen
Regionen zweifelhafte Abzugsmodalitäten entwickelt, die
jeglicher Grundlage entbehrten. Betroffen seien nicht die
Standardqualitäten, sondern vielmehr die Angaben im
"Kleingedruckten". Hier gelte es, das Vertrauen der Erzeuger
zurück zu gewinnen und die Ab-rechnungsbedingungen auf ein
einheitliches Maß zu bringen, erklärte der Bauernverband. Dazu
sollten zunächst Abrechnungen aus den Regionen zentral
analysiert und deren Modalitäten transparent gemacht werden, um
die Landwirte bei künftigen Verhandlungen auf mögliche Tücken
hinzuweisen. |