Berlin, Germany
March 16, 2006
Die Bundesregierung hat sich hohe
Ziele in der Entwicklung bei der Erzeugung nachwachsender
Rohstoffe gestellt, betonte
Dr. Peter Paziorek, Parlamentarischer Staatssekretär im
Bundesministerium
für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV)
anlässlich der BioRenewables Days des Unternehmens Degussa am
15. März in Marl. Das gelte nicht nur für die energetische
Nutzung, sondern insbesondere auch für die stoffliche Nutzung.
Es gelte, die Vorzüge der Verwendung nachwachsender Rohstoffe,
nämlich die Schonung fossiler Ressourcen, die Entlastung der
Umwelt, die Reduzierung von Abfallströmen und die Schaffung von
Arbeitsplätzen durch innovative Produkte und
Produktionsverfahren verstärkt zu nutzen. Der Koalitionsvertrag
habe ausdrücklich die Förderung von Spitzentechnologien und der
Projektförderung als Schwerpunkt genannt.
Gerade ein rohstoffarmes, aber technologie- und
exportorientiertes Land wie Deutschland müsse zur nachhaltigen
Sicherung seines Wohlstandes auf die Stärkung von Innovationen
setzen. Paziorek erklärte, dass das BMELV trotz massiver
Einsparzwänge auch in 2006 rd. 54 Millionen Euro für
Forschungs-, Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben und für
Projekte zur Markteinführung bei nachwachsenden Rohstoffen
vorsehe. Damit könnten wichtige Impulse gegeben werden.
In
der chemischen Industrie sind bereits rund 10 % der eingesetzten
Rohstoffe nachwachsende Rohstoffe, hauptsächlich Stärke, Zucker,
Öle und Fette. Mit innovativen Verfahren, z.B. der „weißen
Biotechnologie“ werden aus solchen Agrarrohstoffen Produkte
erzeugt, die denen aus fossilen Rohstoffen hergestellten in
vielerlei Hinsicht nicht nachstehen. Manche Produkte seien in
der Wirtschaftlichkeit oder in den qualitativen Eigenschaften
den aus fossilen Rohstoffen hergestellten sogar überlegen, wie
z.B. Tenside für die Waschmittelindustrie oder biologisch
abbaubare Schmierstoffe für die Anwendung in umweltsensiblen
Bereichen.
Produkte, bei denen die Vorleistung der Natur wie z.B. spezielle
Stärkequalitäten, in Erzeugnissen verwertet kann, seien für den
Einsatz in der chemischen Industrie besonders attraktiv. Im
engen Dialog mit der chemischen Industrie, so Paziorek, will
BMELV seine Forschungsförderung in dieser Richtung
weiterentwickeln. |