Berlin, Germany
July 20, 2006
Die Beschaffung deutscher
Qualitätsbraugerste wird zukünftig für die Mälzereien nicht mehr
wie selbstverständlich aus dem heimischen Markt zu bedienen
sein. Die Entkopplung der Direktzahlungen im Rahmen der
Gemeinsamen Agrarpolitik sowie attraktive Alternativen im
Bereich nachwachsender Rohstoffe werden auch auf den
Braugerstenanbau einen nachhaltigen Einfluss haben.
Die Landwirte orientieren sich
zunehmend am Markt, der vielfältige Alternativen bietet. Zu
diesem Ergebnis kamen die Delegierten der
Bundesarbeitsgemeinschaft der Erzeugergemeinschaften unter
Vorsitz von Präsident Karl Groenen in ihrer 38. Sitzung in
Würzburg. Landwirte seien bereit, den traditionsreichen
Qualitätsbraugerstenanbau in Deutschland weiterzuführen.
Allerdings müssten die Marktbeteiligten dazu frühzeitig
Preissignale für den Rohstoff aussenden. Nur unter diesen
Voraussetzungen könnten die Landwirte der Braugerste eine reelle
Chance im Wettbewerb um die Flächen einräumen.
Die Erwartungen an die kommende Ernte bei Braugerste sind
gedämpft. Sowohl die Erntemengen, aber auch die Qualitäten
dürften unter der heißen Witterung der letzten Wochen gelitten
haben. Treffen in diesem Jahr geringere Erträge mit kleinerem
Braugerstenanteil zusammen, könnte sich die zuletzt positive
Preisentwicklung fortsetzen. |