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Sorten- und Anbauempfehlungen für den Ökomaisanbau
Einbeck, Germany
2005


Quelle: KWS

Immer mehr ökologisch wirtschaftende Landwirte nutzen die Vorteile von energiereichem Silomais zur Aufwertung kleegrasreicher Futterrationen für Hochleistungstiere.


Der Beweis, dass Mais mit gutem Erfolg ökologisch vertretbar angebaut werden kann ist inzwischen vielfach erbracht.
 

Aus den Ergebnissen einer zweijährigen Praxisuntersuchung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen lassen sich wertvolle Hinweise zur Optimierung der Maisproduktion nach ökologischen Richtlinien ableiten:  

 

 

  • Der Erfolg des Maisanbaues im Ökobetrieb hängt mehr als unter konventioneller Wirtschaftsweise von der konsequenten Abstimmung und Optimierung aller produktionstechnischen Maßnahmen, besonders der Bodenbearbeitung, der mechanischen Wildkrautregulierung und der Sortenwahl ab. Nur ein wüchsiger gut beschattender Maisbestand kann sich nach der letzten Hacke gegenüber drohender Spätverunkrautung behaupten.

 

  • Kleegras gilt als günstigste Vorfrucht, da ein relativ geringer Unkrautdruck und bei gutem Kleeanteil eine reichliche Nährstoffnachlieferung erwartet werden können. Ist der Grasanteil allerdings sehr hoch, muss einer zu knappen N-Versorgung des Mais durch eine entsprechend höhere Güllegabe vorgebeugt werden.

 

  • Der Saattermin sollte nie vom Kalender sondern von den Bodenbedingungen bestimmt werden. Für eine sichere Wasserversorgung und gleichmäßigen Aufgang verlangt Mais die Saat in einen gut abgesetzten bzw. rückverfestigten Boden.

    Eine gleichmäßige je nach Bodenart 4-6 cm starke Deckschicht aus lockerem grob krümeligem Boden sichert die gute Luft- und Wärmezufuhr. Auf klutigen Böden wird oft zu tief abgelegt! Besonders auf leicht verschlämmbaren schluffhaltigen Standorten führt zu tiefe Saat schnell zur Schwächung bzw. dem Ausfall von Maiskeimlingen.

 

  • Jede Bodenverdichtung ist Gift für den Mais. Sie gefährdet die Keimung, die zügige Jugendentwicklung und notwendige Massenbildung. Mangelhafter Feldaufgang, Kümmerwuchs und Dürreschäden sind vorprogrammiert – der Mais verkommt unter starker Spätverunkrautung.

    Wo diese Probleme regelmäßig auf den stark befahrenen Vorgewendenbeobachtet werden, sollte eine Einsaat der Randstreifen mit Kleegras erwogen werden.

 

  • Auf schweren Böden sind die Saatbettansprüche am besten nach einer Herbst- bzw. Winterfurche (Frostgare) zu erfüllen. Leichte Böden sollten im Frühjahr nur flach bis mitteltief gepflügt werden.

 

  • Dort wo vor Mais noch ein Kleegrasschnitt erfolgen soll dürfen nicht Höchsterträge abgewartet werden. Sie rauben dem Mais nicht nur wertvolle Vegetationszeit sondern gefährden seine Entwicklung durch den starken Wasserentzug der Vorfrucht. Zunehmend verzichten Landwirte auf sehr leichten Böden auf die Kleegrasvornutzung zugunsten einer wassersparenden rechtzeitigen Maisbestellung.

 

  • Während die meisten Ökolandwirte mit gutem Erfolg 8-10 Pflanzen /m² anstreben, findet man auf Einzelflächen immer noch 12 – 14 Pfl./m². Bei realistischer Betrachtung ist Dichtsaat keine empfehlenswerte Maßnahme zur Minderung von drohenden Pflanzenverlusten durch Vogelfraß und Striegeleinsatz. Dichte Bestände sind allerdings prädestiniert für Trockenschäden und mindere Silagequalität.

 

  • Durch mechanische Maßnahmen müssen Ökomaisbestände in der empfindlichen Zeit bis zum 8-Blattstadium vor der Unkrautkonkurrenz geschützt, zugleich in ihrer Entwicklung nicht gestört sondern gefördert werden. Dies ist selbst im letzten schwierigen Frühjahr einigen Betrieben unter konsequenter Nutzung der wenigen günstigen Termine mit nur 3 bis 4 Arbeitsgängen gelungen.

    Wo diese Termine nicht genau getroffen wurden konnte selbst durch bis zu 9-maligem Maschineneinsatz üppige Spätverunkrautung nicht verhindert werden. Wurzelverletzungen hatten die Konkurrenzkraft des Mais empfindlich geschwächt.

 

  • Während der 1-3-malige Striegeleinsatz vor dem Spitzen des Mais Standard ist, kann der Striegeleinsatz nach dem Auflaufen auf vielen Betrieben optimiert werden. Dazu sind größte Anstrengungen bei der Vorbereitung des Saatbettes nötig. Nur auf einem ebenen Acker ohne tiefere Spuren ist eine wirksame flache Striegelarbeit möglich. Wird das Fadenstadium der Wildkräuter verpasst, muss aggressiver und tiefer gearbeitet werden, ein Hauptgrund für reihenweises Beschädigen der Maiskeimlinge.

    Einzelne Betriebsleiter haben gute Erfahrungen mit dem Quer- bzw. Diagonalstriegeln und auch dem schwachen Anhäufeln des spitzenden Mais gemacht. Der Erfolg hängt stark von dem Vorhandensein einer gut häufelfähigen Bodenstruktur ab. Das Einstriegeln von ca. 150 kg/ha Algenkalk konnte die Krümeligkeit des Bodens spürbar verbessern.

 

  • Gegen massenhafte Ausbreitung und Samenvermehrung der Wildkräuter in Bestandeslücken oder auf schwach entwickelten Vorgewenden hat sich die Untersaat von Deutschem Weidelgras (z.B. 5-8 kg/ha Lema) hervorragend bewährt.

 

  • Da gegen Vogelfraß Einzelmaßnahmen i.d.R. nur kurzfristig schützen, wird ein häufiger Wechsel verschiedener „Luftschutzmaßnahmen“ empfohlen (z.B. Schussapparat mit wechselnder Schussfolge, Flugdrachen, Krähenattrappen).

 

  • Wohl unter dem Druck der Hauptprobleme im ökologischen Maisanbau (Verunkrautung und Vogelfraß) wird die Bedeutung der Sortenwahl auf vielen Betrieben unterschätzt und damit auf die Teilnahme am Zuchtfortschritt verzichtet.

 

Leider können die wenigen wertbaren ökologischen Landessortenversuche nur wenig Hilfe bei der Sortenwahl geben. In den letzten Jahren hat sich allerdings gezeigt, dass die Ergebnisse der ausreichend großen konventionellen Versuchsserien regional geprüfter Sorten weitgehend auf die ökologische Wirtschaftsweise übertragbar sind und aufmerksam studiert werden sollten.

 

Zur Zeit ist das Sortiment der für den Ökoanbau zugelassenen ökologisch vermehrten Sorten mit verschiedenen sehr leistungsstarken Spitzensorten bestückt. Wer in Niederungen Mais bereits Anfang Mai sät, kann durchaus Reifezahlen bis S 230, in günstigen Lagen auch S 240 nutzen. Bei Aussaaten nach einer Kleegrasernte wird die Wahl mittelfrüher Sorten riskant.

 

 Bei der Auswertung konventioneller Sortenversuche für den Ökoanbau muss bedacht werden, dass kleinwüchsigere kornbetonte Sorten nur bei Herbizideinsatz ihr Leistungspotenzial zeigen können. Für den Ökomaisanbau sind stärker massenwüchsigere Sorten, die den Boden früh und gut beschatten erste Wahl.
Die angebotenen Spitzensorten versprechen neben hohen bis sehr hohen Gesamttrockenmasseerträgen zugleich hohe Energie- und Stärkeerträge bei guten Energie- und Stärkegehalten.

 

 

 

Die KWS empfiehlt folgende bewährte Sorten aus ökologischer Vermehrung:

 

Sorten

Reifezahlen

Empfehlung

AMADEO

S 220 / K 230

für alle Lagen und Saattermine

LACTA

S 230 / K 230

für günstigere Lagen, alle Saattermine

NATHAN

S 240 / K 240

für günstige Lagen und frühe Saat

ROMARIO

ca. S 240 / ca. K 240

für günstige Lagen und frühe Saat

GAVOTT

 S 250 / K 270

für sehr günstige Lagen und frühe Saat

TASSILO

S 200 / K 200

für ungünstigere Lagen und späte Saat

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