News section

home  |  news  |  solutions  |  forum  |  careers  |  calendar  |  yellow pages  |  advertise  |  contacts

 

KWS SAAT AG wächst bei Umsatz und Ergebnis zweistellig
Einbeck, Germany
November 25, 2005

Umsatz steigt um 11,4 % - Jahresüberschuss erhöht sich um 16,9 % – Dividendenerhöhung geplant - Aktiensplit 1:10 vorgesehen


Die KWS SAAT AG (ISIN: DE0007074007) hat im Geschäftsjahr 2004/2005 (Stichtag 30.06.) bei Umsatz und Ergebnis neue Rekordmarken erreicht. Der Konzern-Umsatz des Saatzuchtunternehmens stieg um 11,4 % auf 495 Mio € (Vorjahr: 444). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei 56,3 Mio € und damit 7,7 % über dem Vorjahreswert (52,3 Mio €). Der Konzern-Jahresüberschuss wuchs um 16,9 % auf
34,8 (29,8) Mio €. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividendenerhöhung von 11 auf 12 € je Aktie vor.

„Wachstumstreiber Nummer eins war das Segment Mais. Die Mais-Umsätze stiegen um
14 % und trugen mit 44 (43) % zum Geschäftsvolumen bei“, so Dr. Andreas J. Büchting, Vorstandssprecher der KWS SAAT AG. In den USA konnte gut 30 % mehr Maissaatgut verkauft werden. Gründe waren unter anderem die sehr große Nachfrage nach gentechnisch verbessertem Mais sowie der Zukauf des Wettbewerbers Producers Hybrids. Auch im Segment Zuckerrüben konnte KWS die führende Marktposition weiter ausbauen und erreichte mit 218 (194) Mio € den bisher höchsten Umsatz in der Firmengeschichte. Vor allem in Ländern außerhalb der EU-Zuckermarktordnung konnte KWS deutlich mehr Zuckerrüben-Saatgut absetzen: plus 17 %.

Auslandsgeschäft wächst dynamisch
Dr. Büchting: „Inzwischen erlöst KWS rund 75 % der Umsätze außerhalb Deutschlands. Der gestiegene Auslandsanteil festigt die Position von KWS als Nummer 4 der weltweit führenden Anbieter von Saatgut für die Landwirtschaft.“ KWS erlöste im Ausland 371 (325) Mio €. Das Unternehmen ist in 68 (65) Ländern tätig. Insbesondere in den Märkten Süd-, Südosteuropa und Nordamerika wurde die Wettbewerbsposition durch intensivierte Vertriebsaktivitäten weiter ausgebaut.

Solide Finanzstruktur
Die Geschäftszahlen wurden zum ersten Mal nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS errechnet. Das Einbecker Unternehmen hat im Geschäftsjahr das Eigenkapital aufgrund der guten Ertragslage um 11 % auf nunmehr 327 (294) Mio € erhöht. Die Cash Earnings aus dem operativen Geschäft stiegen um 11 % auf 47 (42) Mio €.

Dividendenerhöhung und Aktiensplit vorgeschlagen
KWS schlägt der Hauptversammlung aufgrund der guten Geschäftsentwicklung eine Dividendenerhöhung von 11 auf 12 € je Aktie vor. Ferner soll durch einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10 die Aktie optisch „leichter“ und damit für Aktionäre besser handelbar werden. Damit würde sich die Aktienanzahl von 660.000 auf 6.600.000 Stück erhöhen. Im Zuge des Aktiensplits wird KWS das Grundkapital aus Gesellschaftsmitteln (und ohne Ausgabe von neuen Aktien) von 17 Mio € auf 19,8 Mio € erhöhen. Der rechnerische Anteil je Aktie am Grundkapital wird dadurch nach dem Aktiensplit von 2,57 € auf glatte 3 € erhöht.

Die Produktsegmente im Einzelnen:

in Mio € (zum 30.6.)

2003/2004

2004/2005

Veränderung

Umsatz (Konzern)

444,5

495,3

11,4 %

Zuckerrüben

193,6

217,9

12,5 %

Mais

191,3

217,6

13,8 %

Getreide

52,7

52,4

-0,6 %

Züchtung & Dienstleistungen

103,0

110,4

7,2 %

Betriebsergebnis (Konzern)

52,3

56,3

7,7 %

Zuckerrüben

31,9

31,0

-2,8 %

Mais

9,4

10,6

13,2 %

Getreide

3,6

3,6

1,8 %

Züchtung & Dienstleistungen

7,4

11,1

48,6 %

Jahresüberschuss (Konzern)

29,8

34,8

16,9 %

KWS weitet Berichterstattung aus und legt Quartalsbericht zum 30.9. vor
Erstmals in der Unternehmensgeschichte veröffentlicht das Unternehmen einen Quartalsabschluss für die ersten drei Monate des Geschäftsjahres. Bedingt durch die ausgeprägte Saisonalität der KWS-Geschäfte werden im ersten Quartal im langjährigen Durchschnitt naturgemäß nur ca. 10 % des Jahresumsatzes erzielt. Der Umsatz der KWS-Gruppe betrug im Zeitraum Juli bis September 2005 41,9 (42,8) Mio €. Die Züchtungs- und Vertriebsaktivitäten wurden weiter intensiviert. Das Betriebsergebnis lag erwartungsgemäß im negativen Bereich bei 24,7 (17,1) Mio €.

Positiver Ausblick
Bedingt durch das Wachstum im Segment Mais rechnet das Unternehmen mit einem moderaten Umsatzzuwachs und einem gegenüber dem Vorjahr leicht verminderten Ergebnis.

Der Geschäftsbericht 2004/2005, der Quartalsbericht Q1 2005/2006 sowie die Reden anlässlich der Bilanzpressebesprechung vom 25.11.2005 in Hannover können unter http://www.kws.de/ir abgerufen werden.


Ausführungen von
Dr. Dr. h.c. Andreas J. Büchting
Sprecher des Vorstands der
KWS SAAT AG
anlässlich der Bilanz-Pressebesprechung in Hannover
am Freitag, 25 November 2005

Sehr geehrte Damen und Herren,

herzlich willkommen zur Bilanzpressekonferenz der KWS SAAT AG hier in Hannover. Vielen Dank, dass Sie uns trotz ihrer immer zahlreicher werdenden Termine die Treue halten. Ich denke, wir können uns mit einigen interessanten Botschaften revanchieren.

KWS wird im kommenden Jahr 150 Jahre alt! Und ich wage die Behauptung, dass es das Unternehmen geschafft hat, jung zu bleiben. KWS ist auf der Höhe der Zeit, gestaltet die Zukunft unserer Märkte aktiv mit und wird so die Geschäfte erfolgreich weiter entwickeln. Was wir dafür brauchen, haben wir:

  1. eine langfristige Unternehmensstrategie
     
  2. Innovationskraft und Mut zu Investitionen
     
  3. verlässliche Beziehungen zu unseren Kunden und Partnern
     
  4. und die Unabhängigkeit, uns auch in Zukunft frei entwickeln zu können.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2004 / 2005 haben wir einmal mehr diese Eigenschaften nutzen können und unsere Möglichkeiten eindrucksvoll unter Beweis gestellt:

  • Den Umsatz steigerte KWS um 11,4 % auf 495 Mio €.
     
  • Das Betriebsergebnis stieg um 7,7 % auf 56,3 Mio €.
     
  • Der Jahresüberschuss lag mit 34,8 Mio € um 17 % höher als im Vorjahr.
     
  • Die Umsatzrendite des Konzerns stieg von 6,7 % auf 7,0 %.

Zu diesem guten Ergebnis haben alle Segmente beigetragen. Das Produktsegment Mais erzielte im fünften Jahr in Folge die höchste Wachstumsrate. Die Zuckerrüben legten auf hohem Niveau noch einmal zu. Und trotz eines schrumpfenden Marktes für unseren Hauptumsatzträger Roggen blieb der Umsatz im Segment Getreide stabil.

  • Im Ausland wuchs der Umsatz stärker als im Inland. KWS erlöst inzwischen 75 % seiner Umsätze außerhalb Deutschlands. Unsere Wettbewerbsposition in den Märkten Süd-, Südosteuropa sowie in Nordamerika haben wir weiter ausgebaut.
     
  • Unsere Investitionen flossen schwerpunktmäßig in eine Erweiterung der Mais-Produktionsanlage in Frankreich und den Ausbau des Vertriebs im Segment Mais.
     
  • Das Segment Mais blieb auch im Berichtsjahr Wachstumstreiber Nummer eins. Der Umsatz wuchs um 14 %. Dieser Erfolg ist unmittelbar verbunden mit unserem amerikanischen Unternehmen AgReliant, das wir gemeinsam unserem französischen Partner LIMAGRAIN betreiben. Es erzielte einen Umsatzzuwachs von 28 %. Dazu hat die Akquisition des Wettbewerbers Producers Hybrids ebenfalls beigetragen. Der Marktanteil von AgReliant in Nordamerika liegt bereits bei knapp 6 %. Gentechnisch verbesserte Produkte erfreuen sich vor allem in den USA einer starken Nachfrage – rund 60 % der AgReliant-Umsätze sind diesen neuen Sorten zu verdanken.
     
  • KWS beschäftigt Mitarbeiter in 68 Ländern. Insgesamt sind es 2.550. Vor allem in Nordamerika und Südosteuropa haben wir Personal eingestellt. In Deutschland beschäftigt KWS 1.172 Mitarbeiter. Davon sind 797 bei der KWS SAAT AG tätig. Wir bilden 76 Jugendliche in unterschiedlichsten Berufen aus. Mit aktiver Personalentwicklung halten wir das Unternehmen für die kommenden Jahre „jung“ und fördern Talente.
     
  • KWS hat den Jahresabschluss 2004 / 2005 erstmals gemäß IFRS-Standard vorgelegt. Die Ausrichtung des Rechnungswesens an internationale Standards ist Teil unserer stärkeren Orientierung am Kapitalmarkt.

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich auf den letzten Punkt Kapitalmarkt jetzt näher eingehen.

Seit dem 30. Juni dieses Jahres ist die KWS-Aktie neben der Notierung im Amtlichen Handel in Hannover auch am Geregelten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Was ist Sinn und Zweck dieses Schrittes?

Bisher zählte KWS trotz einer ordentlichen Marktkapitalisierung von 450 Mio € zu den Nebenwerten. Das soll sich ändern. Mit der Umplatzierung der Aktienpakete der ehemaligen Anteilseigner Südzucker und Hypovereinsbank hat sich unser Streubesitz, der sogenannte Freefloat, von 8,2 % auf 33,1 % erhöht. Unsere entsprechende Marktkapitalisierung, die die Frankfurter Börse nach den Freefloat-Anteilen berechnet, beträgt jetzt rund 150 Mio EUR. Darüber hinaus haben wir inzwischen die Voraussetzungen für ein Listing im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse geschaffen. Dazu gehört beispielsweise die Bilanzierung nach internationalen Rechnungslegungsstandards oder die Veröffentlichung von Quartalsberichten. Den Jahresabschluss gemäß IFRS und den Quartalsbericht haben wir ihnen heute mitgebracht.

Damit die KWS-Aktie gleichermaßen für institutionelle Investoren wie für Privatanleger attraktiv ist, werden wir der nächsten Hauptversammlung vorschlagen, die KWS-Aktie im Verhältnis von 1:10 zu splitten. Dann wird aus einer 680 Euro schweren KWS-Aktie eine mit 68 Euro optisch leichtere Einheit. Wir gehen davon aus, dass sich unsere Aktionärsstruktur insbesondere bei Privatanlegern verbreitert. Im Zuge des Splitts wird die KWS ihr Grundkapital aus Gesellschaftsmitteln von 17 Mio EUR auf 19,8 Mio EUR ohne Ausgabe neuer Aktien erhöhen. Der Nominalwert einer Aktie beträgt dann runde 3 Euro.

Bei der Öffnung gegenüber dem Kapitalmarkt haben wir immer auch die Eigenständigkeit der KWS im Auge. Die Kontinuität und Unabhängigkeit in der Unternehmensführung war 150 Jahre lang unser Erfolgsrezept, dies soll auch künftig so bleiben.
 
Meine Damen und Herren, KWS gehört als einziges deutsches Unternehmen zu den fünf international führenden Saatgut-Unternehmen in der Entwicklung landwirtschaftlicher Kulturpflanzen. Diese Position wollen wir langfristig sichern und weiter ausbauen. Die Öffnung zum Kapitalmarkt verschafft uns dabei weitere Flexibilität und gute Aussichten für künftige Ratings im Hinblick auf generelle Kreditaufnahmen.

Lassen Sie mich nun Details zu den einzelnen Segmenten erläutern.

Zuckerrüben

Die KWS hat ihre führende Position in den Märkten für Zuckerrüben-Saatgut innerhalb und außerhalb der EU erneut ausgebaut. In der EU stieg der Umsatz um gut 10 % auf 141 Mio €, außerhalb der europäischen Zuckermarktordnung sogar um 17 % auf rund 77 Mio €. Damit erwirtschaftet KWS inzwischen über ein Drittel der Zuckerrüben-Umsätze außerhalb der EU-Zuckermarktordnung. Nordamerika ist hierbei der wichtigste Einzelmarkt. Rund 14 % der Umsätze mit Zuckerrüben-Saatgut erbringt die Tochtergesellschaft Betaseed. Sie hält dort einen Marktanteil von 67 %. Auch in anderen Regionen hat KWS Marktanteile ausgebaut, vor allem in der Türkei, im Iran und in China. Der Umsatz in der Russischen Föderation beträgt bereits mehr als 6 %. Insgesamt hat das Segment Zuckerrüben mit insgesamt 218 Mio € seinen bislang höchsten Umsatz in der Firmengeschichte erzielt. Das Segmentergebnis liegt aufgrund von Wertberichtigungen der hohen Saatguternten des Jahres 2004 mit rund 31 Mio € leicht unter dem Vorjahr.

Vor dem Hintergrund der gerade gestern beschlossenen Reform der EU-Zuckermarktordnung ist das Wachstum des Segments außerhalb der EU von besonderer Bedeutung. Die jetzt vorliegenden Reformvorschläge der EU-Kommission werden bereits zur Aussaat 2006 eine deutliche Verringerung der Anbaufläche für Zuckerrüben in der EU nach sich ziehen. Obwohl wir zur Zeit noch keine abschließende Beurteilung des Reformtextes vornehmen wollen, kann soviel gesagt werden, dass es sich weitgehend um die Maßnahmen des seit Juni 2005 bekannten Kommissionsvorschlages handelt. Fest steht aber schon jetzt, dass dem Produktionsmittel Saatgut künftig eine noch wichtigere Rolle zukommt. Die Zuckerrübe wird verstärkt in Wettbewerb mit Zuckerrohr treten.

Auch unter geänderten Marktbedingungen wird es für einen rentablen Zuckerrübenanbau auf leistungsstarke Sorten ankommen. Mit unseren innovativen Produkten sind wir in dieser Hinsicht bestens aufgestellt und haben in unseren europäischen Kernmärkten unsere Marktpositionierung gut abgesichert. Aber eben auch außerhalb der EU-Zuckermarktordnung ist KWS auf einem erfolgreichen Weg, das betrifft die Märkte Osteuropas, Nordamerika und auch Asien.

Mais

Das größte Wachstum erzielte KWS erneut im Segment Mais. Der Gesamtumsatz stieg um 14 % auf 218 Mio €. Das Segmentergebnis stieg parallel dazu um 13 % auf 10,6 Mio €. Der Wachstumserfolg ist unmittelbar verbunden mit der sehr erfreulichen Entwicklung in Amerika. AgReliant – das Gemeinschaftsunternehmen von KWS und dem französischen Züchterhaus LIMAGRAIN – erwirtschaftete einen Umsatzzuwachs von 28 %. Dazu beigetragen hat auch die Akquisition des Wettbewerbers Producers Hybrids im Dezember 2004. Sie ergänzte in idealer Weise die bereits bestehende gute Marktposition von AgReliant im östlichen und nördlichen Getreidegürtel der USA durch einen neuen Stützpunkt im Westen. Der Marktanteil von AgReliant für Maissaatgut in Nordamerika liegt inzwischen bereits bei knapp 6 %. Damit ist AgReliant die Nummer Vier auf dem US-Markt und stärkstes von der Agrochemie unabhängiges Unternehmen. Der Gesamtumsatz von AgReliant in Nordamerika stieg von 130,0 auf 166,6  Mio €.

Das Maisgeschäft in Europa war von unterschiedlichen Entwicklungen geprägt. Insgesamt waren die Anbauflächen rückläufig. KWS hat in einigen Regionen wie Italien durch Züchtungserfolge ihre Marktposition weiter verbessert. Im laufenden Jahr werden wir daher unser Engagement nochmals verstärken. In der Region Südosteuropa konnten indes nicht in allen Ländern die Absatzziele erreicht werden. In unserem Kernmarkt Deutschland haben wir unsere Marktposition über die Vertriebskanäle KWS und AgroMais gut behauptet.

Getreide

In einem schwierigen Marktumfeld hat sich das Segment Getreide der KWS gut behauptet. Der Segmentumsatz, der von der Lochow-Petkus-Gruppe getätigt wird, liegt mit 52,4 Mio € auf Vorjahresniveau. Auch das Segmentergebnis ist gegenüber dem Vorjahr mit 3,6 Mio € unverändert. Allerdings ist der Auslandsanteil des Umsatzes von 43% auf 48 % gestiegen.

Lochow-Petkus wächst kontinuierlich in den europäischen Kernmärkten für Getreide und Raps, das sind neben Deutschland vor allem Frankreich, Polen und Großbritannien. Dort haben wir gerade unser Engagement erhöht und die restlichen 26 % der Anteile an dem englischen Getreidezüchter CPB Twyford übernommen. Lochow-Petkus kann sich mit Fug und Recht als ein führendes europäisches Getreidezüchtungsunternehmen bezeichnen.

Züchtung & Dienstleistungen

Die Entwicklung von innovativen Sorten ist das Kerngeschäft des Segments Züchtung & Dienstleistungen. Dafür wendet KWS Jahr für Jahr 15 % und mehr vom Umsatz auf, das entspricht der Quote der Pharmaindustrie. Im Gegensatz zu den Blockbustern geht es in der Agrarwirtschaft um maßgeschneiderte und regional angepasste Produkte: Energiemaissorten für Deutschland, Rapshybriden für England, Braugerste für Russland oder herbizid-tolerante Zuckerrüben für die USA – die Pflanzenzüchtung der KWS entwickelt innovative Sorten für regionale Ansprüche.

Die positive Umsatzentwicklung bei den Produktsegmenten wirkte sich auch beim Umsatz im Segment Züchtung & Dienstleistungen positiv aus. Aufgrund eines erhöhten Lizenzaufkommens stieg der Umsatz auf gut 110 Mio €. Das ist ein Plus von mehr als 7 %. Das Segmentergebnis verbesserte sich auf über 11 Mio €. Innovation lohnt sich!

Auf diesem Erfolg wollen wir uns nicht ausruhen. Auch für die kommenden Jahre ist die Produktpipeline gut gefüllt. Im Berichtsjahr erhielt KWS weltweit 241 behördliche Vertriebsgenehmigungen für neue Sortenprodukte. Unsere Sortenkandidaten, sei es für Zuckerrüben, Mais, Getreide oder Raps, setzten sich in den offiziellen Leistungsprüfungen gegenüber der Konkurrenz erfreulich oft durch. Bei Produktentwicklungszyklen von 10 Jahren und mehr zeigt dies, dass unsere Prognosesysteme funktionieren.

Neue Energieträger

Nehmen wir als Beispiel das Thema „umweltschonende Energieträger“. Die Nutzung der Biomasse zur Energieproduktion gewinnt vor dem Hintergrund steigender Energiepreise und wachsender Umwelt- und Klimaprobleme zunehmend an Bedeutung.

In der Pflanzenzüchtung kommt es darauf an, innovative Sorten für die Herausforderungen von morgen bereits heute zu entwickeln. Die Nutzung von Energieträgern aus nachwachsenden Rohstoffen hat in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen. Experten rechnen damit, dass in Deutschland künftig bis zu zwei Millionen Hektar für den Energiepflanzenanbau bereitgestellt werden. Diese Entwicklung ist eine große Herausforderung für den Pflanzenanbau und die Pflanzenzüchtung. KWS hat sich auf diese Anforderung frühzeitig mit der Züchtung von leistungsfähigen Energiepflanzensorten eingestellt. Vor allem Maishybridsorten eignen sich zur Energiegewinnung in Biogasanlagen. KWS hat spezielle Energiesorten entwickelt, die die Biomasseproduktion auf dem Feld deutlich steigern werden. Sie befinden sich bereits in der dreijährigen Prüfungsphase beim Bundessortenamt. Die amtliche Zulassung der ersten reinen Energiemaissorten erwarten wir im Frühjahr 2007.

Steigende Preise fossiler Brennstoffe, Kyoto-Protokoll und die Reduzierung der Treibhausgasemissionen liefern der Politik Argumente, alternative Energieträger zu fördern. Die Frage der Besteuerung von Biokraftstoffen ist offensichtlich noch nicht entschieden. Sicher ist hingegen, dass die Mineralölkonzerne verpflichtet werden, dem Diesel einen bestimmten Anteil Biokraftstoffe beizumischen. Insofern gehen wir davon aus, dass der Markt für Biodiesel aus Raps auch in den nächsten Jahren weiter wachsen wird – und damit der Bedarf an Saatgut.

Die grüne Gentechnik

In der Biotechnologie und hier insbesondere in der Grünen Gentechnik erwarten wir mit der neuen Regierung einen deutlichen Schritt nach vorn. Der Koalitionsvertrag führt aus, dass die Biotechnologie eine wichtige Zukunftsbranche für Forschung und Wirtschaft darstellt und dass das Gentechnikrecht den Rahmen für die weitere Entwicklung und Nutzung der Gentechnik in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen setzen soll. Angekündigt wurde dabei, dass die geltenden EU-Vorgaben künftig in Deutschland 1:1 umgesetzt werden sollen und nicht  - wie bisher -  zusätzliche Restriktionen vorgesehen sind. Ansonsten muss im Detail abgewartet werden, wie die beabsichtigte Novellierung des Gentechnikgesetzes ausfallen wird. Die Festigung des Forschungsstandorts Deutschland wird am Ende auch davon abhängen, in wieweit die Landwirte zum Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen durch sinnvolle Regeln der Koexistenz ermutigt werden können.

Meine Damen und Herren,

lassen Sie mich Ihnen abschließend einen Ausblick auf das weitere Geschäftsjahr 2005 / 2006 der KWS geben.

Große Bedeutung haben die Auswirkungen der tief greifenden Reform der europäischen Zuckermarktordnung. Die Rahmenbedingungen für die KWS werden sich dadurch sicherlich nicht zum Positiven ändern.

Wir haben jedoch die klare Entscheidung getroffen, trotz Marktschrumpfung die Züchtungsaktivitäten im Wesentlichen unvermindert fortzusetzen, da es langfristig darum geht, die genetische Vorzüglichkeit der Zuckerrübe gegenüber dem Zuckerrohr weiter auszubauen. Nur dann hat der Zuckerrübenanbau in Europa eine Zukunft!

Im Segment Mais inkl. der Ölsaaten gehen wir insbesondere in Deutschland von Wachstumsimpulsen durch den Energiemais aus. Weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum wollen wir mit Hilfe neuer leistungsstarker Sorten und effizienter Produktions- und Vertriebsorganisationen in den Regionen Nordamerika, Südosteuropa und Südeuropa generieren. Insgesamt rechnen wir für das Segment Mais mit einer Fortsetzung des Wachstums wie in den letzten Jahren. Dazu trägt auch der Körnerraps bei. Der Markt für Biodiesel aus Raps wird im laufenden Wirtschaftsjahr wachsen. Deutliche Absatzsteigerungen erwarten wir in Deutschland, Frankreich und Polen.

Im Segment Getreide wurde bei der Herbstaussaat insgesamt weniger zertifiziertes Saatgut ausgebracht. Unser erster Quartalsabschluss zeigt aber bereits rund 50% des Lochow-Petkus Jahresumsatzes, damit liegen wir auf dem Vorjahresniveau.

Unter dem Strich gehen wir davon aus, den zu erwartenden Umsatzrückgang bei Zuckerrüben durch Zuwächse bei Mais ausgleichen zu können. Wir rechnen für den Jahresabschluss 2005 / 2006 mit moderat steigenden Umsätzen und einem gegenüber dem Vorjahr leicht verminderten Ergebnis.

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

wir haben Ihnen an dieser Stelle in den vergangenen Jahren stets gute Abschlüsse der KWS vorstellen können. Das gibt uns die Zuversicht, daran auch in unserem Jubiläumsjahr 2006 anknüpfen zu können. Die Perspektiven für das Business Modell „Innovative Pflanzenzüchtung“ sind auch nach 150 Jahren hervorragend. KWS wird sie nutzen und ihre Kunden sowie Aktionäre daran teilhaben lassen.

Ich gebe nun das Wort an meinen Vorstandskollegen Hagen Duenbostel. Er wird Ihnen als Finanzvorstand die wesentlichen Einzelheiten zum Jahresabschluss der KWS-Gruppe ausführlich erläutern und dann stehen wir beide Ihnen gerne zur Diskussion zur Verfügung.

Andreas J. Büchting
25. November 2005

News release

Other news from this source

14,541

Back to main news page

The news release or news item on this page is copyright © 2006 by the organization where it originated.
The content of the SeedQuest website is copyright © 1992-2006 by SeedQuest - All rights reserved
Fair Use Notice