Berlin, Germany
August 24, 2006Mit
rund 1,43 Millionen Hektar wurde in Deutschland zur Ernte 2006
so viel Winterraps angebaut wie nie zuvor. Neben gestiegener
Nachfrage nach Rapsöl und attraktiven Marktpreisen tragen die
positiven Vorfrucht- und Fruchtfolgeeffekte von Raps dazu bei,
dass die Landwirte den Anbau ausweiten. Für die Ernte 2007
rechnet der Deutsche
Bauernverband (DBV) mit einer Steigerung bis auf 1,5
Millionen Hektar Rapsanbau. Frühe Feldräumung, Verbesserung der
Bodenfruchtbarkeit, weniger Unkraut
–
und vor allem Ungrasentwicklung sowie Hemmung spezifischer
Getreideschädlinge führen zur Bevorzugung von Raps als
Gesundungsfrucht. Getreidereiche Fruchtfolgen werden somit
aufgelockert und ertragsmäßig verbessert.
In der Fruchtfolge führt Winterraps bei
der Nachfrucht Winterweizen zu rund 10 Prozent höheren
Weizenerträgen und zu einer verbesserten Ertragsstabilität. Auch
arbeitsmäßig gewinnt der Landwirt beim Anbau von Raps, da er
sich durch den Mähdrusch gut mit Winterweizen und Wintergerste
ergänzt. Dies wird gerade in Spätdruschgebieten geschätzt, wo
Winterraps aufgrund der frühen Ernte gegenüber Mais, Zuckerrüben
oder Kartoffelanbau Vorteile hat und frühzeitig nachfolgender
Winterweizen gesät werden kann.
Die Erzeugerpreise für Raps sind im
vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Die Terminnotierungen an
der Pariser Warenterminbörse MATIV für die Ernte 2007 liegen bei
260 Euro je Tonne. Denn die Produktion von Rapsöl hält mit der
stark expandierenden Nachfrage nicht Schritt. Steigende
Erdölpreise führen dazu, dass pflanzliche Öle wie Rapsöl für
Energiezwecke gesucht sind. Aufgrund der Nachfrage aus der
Ernährungsindustrie und wegen der boomenden Biodieselproduktion
wird der Verbrauch in Deutschland und Europa auch in den
kommenden Jahren wachsen. |