Berlin, Germany
August 7, 2006
Trockenheit und die allgemeine
Hitzewelle der letzten Wochen gingen auch an der Kartoffel nicht
spurlos vorüber. Auf leichten Böden, die nicht beregnet werden
konnten oder wo Niederschläge ganz ausblieben, muss mit
Ertragseinbußen von 20 Prozent und mehr gerechnet werden. Auch
das Angebot an besonders großen Knollen, wie sie für die
Produktion von Pommes frites benötigt werden, ist in diesem Jahr
knapp, teilte der Deutsche
Bauernverband (DBV) mit.
Landwirte mit festen
Abnahmeverträgen von Fritten- und Chipsherstellern können ihren
vertraglichen Verpflichtungen teilweise nicht nachkommen und
müssen teure Zukäufe verkraften. Sogenannte frittierbare Ware
für die Herstellung von Pommes frites wird mittlerweile im
gesamten Bundesgebiet gesucht. Auch Knollen, die ursprünglich
nicht für die Pommesproduktion gedacht waren, könnten künftig zu
den bei Verbrauchern beliebten Stäbchen verarbeitet werden.
Ebenfalls Probleme haben in diesem
Anbaujahr die vertraglich gebundenen Stärkekartoffelanbauer,
weil sie in der Regel ohne Beregnung auskommen müssen. Wie im
Dürrejahr 2003 befürchten sie, ihre Liefermengen an die
Stärkefabriken nicht einhalten zu können, erklärte der DBV.
Zudem können Verluste nicht ausgeglichen werden, da sie nicht
von den höheren Erzeugerpreisen für Speisekartoffeln
profitieren.
Deutschland ist in der Erntemenge
das Kartoffelland Nummer eins in der Europäischen Union. Im
letzten Jahr wurden 11,6 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet.
2006 ist es fraglich, ob die 10 Millionen Tonnengrenze
überschritten wird. |