Vienna, Austria
April 5, 2006
Konferenz zur Gentechnik in Wien
Die Sicherung der Koexistenz aller Anbauformen - also das
Miteinander des Landbaus mit und ohne Einsatz von Grüner
Gentechnik - ist das zentrale Anliegen des
Deutschen Bauernverbandes
(DBV). Dies betonte der DBV zur Konferenz "Die Koexistenz von
gentechnisch veränderten, konventionellen und biologischen
Nutzpflanzen – Die Freiheit der Wahl", die der österreichische
Landwirtschaftsminister Josef Pröll im Beisein der
EU-Kommissaren Mariann Fischer Boel und Stavros Dimas am 4.
April 2006 in Wien eröffnet hat. Nach Aussage des DBV kann die
Wahlfreiheit von Erzeugern und Verbrauchern nur dann zukünftig
sichergestellt werden, wenn es gelingt, das Neben- und
Miteinander von konventionellem Ackerbau ohne Gentechnik,
konventionellem Anbau unter Einsatz gentechnisch veränderter
Pflanzen und ökologischem Anbau zu gewährleisten. Hierfür seien
klare, aber auch kalkulierbare Regelungen erforderlich.
Viele EU-Mitgliedsstaaten arbeiten zurzeit an der Entwicklung
nationaler Rechtsvorschriften zur Koexistenz der
unterschiedlichen Anbauverfahren, zwischen den einzelnen
Mitgliedsstaaten gibt es große Unterschiede. Der DBV weist
darauf hin, dass die EU der von vielen Seiten erhobenen
Forderung nach einheitlichen Regelungsmodellen nicht nachkommt
und den Mitgliedstaaten die Regelungskompetenz überlässt. Daher
sollten gerade auch Regelungsmodelle der Koexistenz aus anderen
EU-Mitgliedstaaten bei der Beurteilung des deutschen
Lösungsansatzes einbezogen werden. Bei der Anwendung der Grünen
Gentechnik gelte es, nationale wettbewerbsverzerrende Regelungen
zu vermeiden.
Die eineinhalb Tage dauernde Konferenz befasst sich insbesondere
mit den politischen und gesellschaftlichen Aspekten der
Koexistenz. Besonders werden deren ordnungspolitische,
technische und wirtschaftliche Ansätze berücksichtigt. Die
Anliegen der Verbraucher sowie die Reaktionen der Märkte werden
ebenfalls behandelt. Die Konferenz bietet eine Plattform zum
Dialog und brachte politische Entscheidungsträger,
Wissenschaftler und einem breiten Spektrum von Interessengruppen
wie Landwirtschafts- oder Verbraucherverbände, NGOs,
Saatguterzeuger, Importeure oder Lebens- und
Futtermittelhersteller aus ganz Europa zusammen. |