Berlin, Germany
September 29, 2005
Körnerleguminosen droht in
Deutschland ein existentieller Rückgang der Anbaubedeutung. Dies
sei der Fall, obwohl in der EU noch ein erhebliches Defizit
zwischen Produktion und Verbrauch von Eiweißfuttermitteln
besteht und die ackerbaulichen Vorteile von Futtererbsen,
Ackerbohnen und Lupinen allgemein bekannt sind, stellte
der Deutsche Bauernverband
(DBV) fest. 2005 wurden lediglich nur noch 165.700 Hektar
angebaut und ein weiterer Rückgang zeichnet sich bereits ab. Da
durch diese Entwicklung auch die letzten Züchtungsprogramme für
diese Kulturen gefährdet sind, fordert die Union zur Förderung
von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) in einem Positionspapier
stärkere finanzielle Anreize für den Anbau von Körnerleguminosen
in Deutschland. Die bisherigen Prämienregelungen sind aus Sicht
der UFOP nicht ausreichend, um den negativen Trend aufzuhalten.
Notwendig ist aus Sicht der UFOP eine verstärkte Förderung in
den Bereichen Züchtung, Anbau sowie Verarbeitung und
Vermarktung. Die UFOP appelliert in ihrer Erklärung nicht nur an
die Politik und die Marktbeteiligten auf Seiten des Handels und
der Futtermittelindustrie, sondern auch an die Erzeuger selbst.
Leider würden die Vorteile der Körnerleguminosen viel zu wenig
genutzt, um die Pflanzenproduktion zu optimieren. Die Steigerung
der Attraktivität der Erzeugung von Körnerleguminosen setzt
voraus, dass die Erzeugerpreise zukünftig den Wert dieser
Kulturen in der Wertschöpfungskette ausreichend repräsentieren.
Die einheimischen Körnerleguminosen Futtererbsen, Ackerbohnen
und Süßlupinen sind in der Lage, über ihre eigentliche
pflanzliche Erzeugung hinaus für die Gesellschaft sowie die
Umwelt erwünschte Leistungen zu erbringen. Dazu zählen die
Verminderung der Importabhängigkeit in der Proteinversorgung
ebenso wie die Erhöhung der Biodiversität im
Kulturpflanzen-spektrum und die Verminderung der
Resistenzproblematik bei Krankheiten und Ungräsern im Rahmen des
Pflanzenschutzes.
Die UFOP erwartet sich durch ihre Initiative, dass die
Anbauberatung auf regionaler Ebene verstärkt das Thema
Körnerleguminosen aufgreift. Daneben wäre es wünschenswert, wenn
auf politischer Ebene eine Diskussion über die Position dieser
Kulturen im Rahmen der Agrarumweltprogramme angestoßen werden
könnte. Das vollständige Positionspapier der UFOP zur Förderung
heimischer Körnerleguminosen steht auf der Internetseite der
UFOP unter www.ufop.de zur
Verfügung. |