Berlin, Germany
September 16, 2005
„Der erneute Verstoß gegen das
Gentechnikrecht zeigt, wie wichtig unsere Haftungsregeln im
Gentechnikgesetz sind“, sagte
Bundesverbraucherministerin Renate Künast heute in Berlin.
„Im Falle einer Auskreuzung hätte die Firma den Schaden nach
unserem Gentechnikgesetz bezahlen müssen. Für solche Schäden
darf nicht der Steuerzahler zur Kasse gebeten werden, wie das
CDU und CSU wollen.“
Die Firma Seminis Vegetable
Seeds Germany hat gleich mehrfach gegen das Gentechnikrecht
verstoßen. Die Einfuhr dieser in der EU nicht zugelassenen Sorte
war illegal „Selbst wenn dies ein ‚Versehen’ gewesen sein
sollte, so ist doch spätestens der Umgang der Firma nach
Entdeckung des Vorfalls skandalös. Klammheimlich wurden die
Pflanzen ausgebuddelt und erst dann die zuständigen Behörden
informiert. So bestand nicht mehr die Möglichkeit nachzuprüfen,
ob die Angaben der Firma korrekt sind. Das ist sieht nicht nach
Zufall aus, das riecht nach System“, vermutet Künast.
Der Vorfall zeigt erneut, dass mit der grünen Gentechnik ganz
neue Risiken auf die Landwirte und die Verbraucher zukommen.
Nahezu 80 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher und auch
der Großteil der Landwirte lehnen Gentechnik ab. Sie haben ein
Recht darauf vertrauen zu können, dass nicht schleichend oder
aus „Versehen“ genmanipuliertes Saatgut in unser Land kommt.
„Daraus ergeben sich ganz neue Herausforderungen an die
Überwachungsbehörden der Länder. Die Kapazitäten müssen
ausgebaut, statt reduziert werden! Wer hier spart, lässt die
Verbraucherinnen und Verbraucher allein“, so Künast.
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