Berlin, Germany
September 6, 2005
„Wir müssen unsere Forschung ganz
konsequent auf nachwachsende Rohstoffe und Biokraftstoffe
konzentrieren“, sagte
Bundesverbraucherministerin Renate Künast im Vorfeld des
heute in Berlin stattfindenden Jahreskongresses des Rates für
Nachhaltige Entwicklung. „Der explodierende Ölpreis und die
weltweit zu beobachtenden Klimaveränderungen mit all ihren
Folgen zeigen, dass es zu diesem Weg in die Zukunft keine
Alternative gibt.“, sagte die Ministerin.
Künast hob das enorme Marktpotenzial der nachwachsenden
Rohstoffe hervor. „Biokunststoffe, Bioschmieröle,
Naturdämmstoffe und insbesondere die sogenannte weiße
Biotechnologie bilden die Basis für ein solides und nachhaltiges
Wachstum und damit für Arbeitsplätze in Deutschland.“, sagte
Künast. Deutschland sei auf diesem Gebiet international führend.
Als besondere Maßnahme
finanziert das Bundesverbraucherministerium derzeit eine Studie
zu den Voraussetzungen für die Entwicklung und Markteinführung
synthetischer Biokraftstoffe (BtL). Solche Kraftstoffe sind
genau auf die Anforderungen moderner Motorenkonzepte
zugeschnitten. Als flüssige Kraftstoffe sind sie zudem über die
vorhandenen Tankstellenstrukturen nutzbar.
Künast unterstrich zudem die wirtschaftliche Bedeutung, die dem
Bereich der nachwachsenden Rohstoffe heute schon zukommt. In der
Erzeugung dieser Rohstoffe für die Industrie sind heute in
Deutschland bereits ca. 130.000 Menschen beschäftigt. Dazu
kommen schätzungsweise 260.000 Arbeitsplätze in der
nachgelagerten Erstverarbeitung und der Biomasselogistik. Auch
der Sektor der Wald- und Holzwirtschaft sei ein Beleg für das
wirtschaftliche Gewicht. Im den auf den Rohstoff Holz
aufbauenden Wirtschaftszweigen trägt ein Jahresumsatz von mehr
als 100 Milliarden Euro etwa 3 % zum Bruttopproduktionswert
Deutschlands bei. Forst- und Holzsektor sichern so rund 900.000
Arbeitsplätze.
Mit der Charta für verstärkte Holzverwendung verfolgt die
Bundesregierung das Ziel, den Verbrauch von heimischem Holz in
den nächsten 10 Jahren um 20 % zu steigern. „Ein möglicher Weg,
dies zu erreichen, wäre die Errichtung von 2 Millionen moderner
Holzfeuerungsanlagen, sog. Holzpelletsheizungen, zum Ersatz
veralteter Heizanlagen. Damit könnten 6 Milliarden Liter Heizöl
pro Jahr ersetzt und 18,5 Mio. Tonnen CO 2-Emissionen vermieden
werden“, sagte Künast. |