Berlin, Germany
May 11, 2005
Nach jetzt bekannt
gewordenen Plänen für die Verhandlungen zum Gentechnikgesetz im
Bundesrat will die Union ungenehmigte gentechnisch veränderte
Organismen und daraus entstehende Produkte für den Lebensmittel-
und Futtermittelmarkt freigeben. „Damit verabschiedet sich die
Union nun endgültig vom Schutz der gentechnikfreien
Landwirtschaft“, sagte
Bundesverbraucherministerin Renate Künast heute in Berlin.
Die von der Union
geführten Bundesländer wollen in den Verhandlungen zum zweiten
Gentechnikgesetz das bereits in Kraft getretene erste
Gentechnikgesetz erneut aufschnüren. Der Anbau gentechnisch
veränderter Pflanzen soll selbst dann noch erlaubt werden, wenn
Verunreinigungen von konventionellem oder biologischem Anbau auf
Nachbarfeldern auch bei Aufwendung von Vorsichtsmaßnahmen nicht
verhindert werden können. „So macht die Union eine Wahlfreiheit
des Landwirts und auch des Verbrauchers zwischen genetisch
veränderten und unveränderten Lebensmitteln unmöglich. Mit
dieser Strategie verhindern die Länder übrigens auch
Erleichterungen für die Arbeit bei der weißen Biotechnologie“,
sagte Künast weiter. |