Berlin, Germany
March 9, 2005
Die Debatte um Forschungsverbote
im Bereich der Bundesforschung Grüne Gentechnik beweist erneut,
dass es innerhalb der Bundesregierung keinen klaren Kurs in
dieser Frage gibt. Während Kabinettsmitglieder der SPD, allen
voran Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement und
Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn die Chancen dieser
Technologie am Standort Deutschland genutzt sehen wollen, tritt
das Bundeslandwirtschafts- ministerium auf die
Innovationsbremse. „Wenn wir nicht endlich Klarheit und Wahrheit
über den Weg in Forschung und Anwendung der Grünen Gentechnik in
Deutschland erhalten, gehen wir schwierigen öffentlichen
Debatten und juristischen Auseinandersetzungen entgegen“,
erklärte der Generalsekretär des
Deutschen Bauernverbandes
(DBV), Dr. Helmut Born anlässlich der Aktuellen Stunde zu diesem
Thema im Deutschen Bundestag.
Born verwies in diesem Zusammenhang auf die nach wie vor
ungenügende oder sogar fehlende Rechtslage, was dazu führte,
dass in Deutschland Forschung, Unternehmen und Landwirtschaft
einen weiten Bogen um diese Zukunftstechnologie machten. Dabei
sei jedem klar, dass Grüne Gentechnik in der
Lebensmittelwirtschaft bereits jetzt Fakt sei. Nur ungenügende
Kennzeichnungsregelungen verhinderten, dass dies dem Verbraucher
offen gelegt werde. „Beim Einsatz der so genannten weißen
Gentechnik, also bei der Herstellung von Vitaminen oder Enzymen,
zeigen sich die Grünen sehr viel offener, wollen diese sogar
befördern.“ Warum man dort augenscheinlich ein
Innovationspotential sehe und bei der Grünen Gentechnik nicht,
sei nicht mehr nachvollziehbar, so Born. |